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"Ganz Wien greift heut zu Kokain"

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Immer mehr Wiener nehmen Kokain, so eine Studie der Medizinischen Universität Wien - Konsumenten werden in Süchtige, Szene und Party eingeteilt - vorwiegend Männer auf Koks.

Die Kokainproblematik nimmt in Wien deutlich zu. Zu diesem Schluss kommt die Medizinische Universität Wien, die neben neun anderen Städten an einer EU-Studie teilgenommen hat. Mit den Ergebnissen bewege sich die Bundeshauptstadt durchaus im europäischen Trend, stellte Gabriele Fischer als Leiterin der Studie bei deren Präsentation am Dienstag klar.

Für die Studie wurden drei Untersuchungsgruppen befragt und deren Harn überprüft: Die so genannte Treatment-Gruppe, bestehend aus Drogenabhängigen, die sich in Behandlung befinden, die „Szene- Gruppe“, schwerstabhängigen Straßenszene, und die „Party- Gruppe“, die sich aus sozial integrierten Wochenendkonsumenten zusammensetzt.


Mehr Männer als Frauen betroffen

Während die Szenegruppe im Monat durchschnittlich fast 2.000 Euro für die Droge aufwendet, so sind es in der Partygruppe immerhin noch knapp 600 Euro, die monatlich versnifft werden. Das Problem bei Letzteren sei die falsche Selbsteinschätzung, betonte Fischer, was beispielsweise zu Autofahren unter Drogeneinfluss führe. Insgesamt sei die Kokainabhängigkeit ein mehrheitlich männliches Problem, wenn auch der Anteil der Frauen zulege, betonte Fischer.

Aus den Harnuntersuchungen ließe sich weiters ablesen, dass 1996 gut 33 Prozent der Abhängigen in Therapie nebenbei Kokain konsumiert haben, während dies 2002 bereits 53 Prozent waren. Dieser verstärkte Konsum deckt sich auch mit der Zahl der Anzeigen in Wien. Wurden 1998 wegen Kokainmissbrauchs noch 879 Anzeigen erstattet, so waren es 2003 bereits 2625, so Fischer.


Barcelona und Hamburg führen

Den höchsten Konsum weisen laut der Studie Barcelona und Hamburg auf, was die Medizinerin auf deren Lage als Hafenstädte und dem damit verbundenen erleichterten Zugang zur Droge erklärte. Es reihen sich danach London und Paris, worauf die anderen Städte, also auch Wien, ex aequo folgen.

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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