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Engere Zusammenarbeit anstreben

Deutschland - Die Integrationsminister der Europäischen Union, darunter Innenminister Günther Platter, streben bei sich abzeichnenden Problemen eine engere Zusammenarbeit an.

Eine engere Zusammenarbeit vereinbarten die Minister bei zweitägigen Beratungen in Potsdam in Deutschland.

Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble sagte, es solle flexibler auf gemeinsame europäische Herausforderungen reagiert werden. Schäuble verwies als Beispiel auf die Debatte vom Herbst vergangenen Jahres über die Mohammed-Karikaturen in dänischen Zeitungen. „Wenn wir damals schneller eine gemeinsame europäische Reaktion gefunden hätten, hätte es sicherlich vielen ein Stück weit helfen können.“

Schäuble warb für die Integration der Zuwanderer in die europäischen Staaten, in denen mehr als 40 Millionen Angehörige von Drittstaaten leben. Man müsse dies auch als europäische Aufgabe begreifen. Einer erfolgreichen Integration der Millionen Zuwanderer komme weit über Europa hinaus eine stabilisierende Wirkung zu. Schäuble sprach von einem „Signal der Hoffnung“.

Integration sei ein beiderseitiger Prozess. Die Zuwanderer müssten bereit sein, an der Gesellschaft teilzunehmen, das Aufnahmeland zu ihrer Heimat machen und dessen Wertesystem anerkennen. Die aufnehmende Gesellschaft müsse die Zuwanderer akzeptieren und sie als Bereicherung und Chance begreifen.

Als Gastredner hatten die Integrationsminister den französischen Schriftsteller Amin Maalouf geladen. Der im Libanon aufgewachsene Autor maß Europa im Integrationsprozess eine hohe Bedeutung zu. „Gelingt das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichem sprachlichen und religiösen Hintergrund innerhalb Europas nicht, so gelingt es nirgendwo.“ Wenn es aber gelinge, könnte es ein Modell für die Welt sein. Maalouf rief dazu auf, die Eskalation von gegenseitigen Missverständnissen zu überwinden.

Schäuble betonte, die EU-Staaten stünden überwiegend vor denselben Problemen und machten dieselben Erfahrungen. Den Dialog mit seinen europäischen Kollegen bewertete Schäuble als äußerst fruchtbar. „Man kann von anderen sehr viel lernen.“ Die von ihm initiierte Islam-Konferenz sei auf großes Interesse gestoßen.

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