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Energieverbrauch steigt bis 2030 dramatisch

Vor einem weltweit dramatisch ansteigenden Energieverbrauch und einer immer größeren Abhängigkeit von den Ölproduzenten hat die Internationale Energie-Agentur (IEA) gewarnt.

Nach der am Dienstag in London vorgestellten IEA-Studie „Welt-Energie -Ausblick 2004“ benötigen Unternehmen und Privathaushalte bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu heute voraussichtlich 59 Prozent mehr Energie.

Diese werde ohne einen Politikwechsel auch in der fernen Zukunft zu 85 Prozent aus Kohle, Öl und Gas gewonnen. Zwei Drittel des prognostizierten Verbrauchzuwachses gingen auf das Konto von Entwicklungsländern, insbesondere China und Indien, hieß es.

Zwar werde es auch in den kommenden Jahrzehnten keinen Mangel an fossilen Brennstoffen geben, sagte Claude Mandil, Chef der IEA mit Sitz in Paris. Doch werde die Abhängigkeit von den Erdöl produzierenden Ländern wachsen. „Mehr und mehr Öl wird von immer weniger Ländern kommen, in erster Linie den OPEC-Mitgliedern im Nahen Osten“, hieß es. Die weltweite Anfälligkeit für einen durch Lieferengpässe verursachten Preisschock werde zunehmen.

Die weltweite Nachfrage nach Erdöl wird nach der Studie um jährlich 1,6 Prozent steigen, der Gasverbrauch werde sich bis 2030 verdoppeln und Kohle werde weiterhin 20 Prozent des Energiebedarfs decken. Der Anteil erneuerbarer Energien wie Wind- oder Wasserkraft werde zwar wachsen, aber ein Niveau von weltweit zwei Prozent nicht übersteigen.

Für ein nachhaltiges globales Energiesystem seien „technologische Durchbrüche“ notwendig, die eine radikale Veränderung der bisherigen Energiegewinnung und des Energieverbrauchs bedeuten, sagte Mandil. Er rief die Regierungen auf, verstärkt und rasch in die Entwicklung neuer Technologien zu investieren, „die es uns erlauben, unsere wachsende Energienachfrage zu befriedigen, ohne unsere Energiesicherheit und die Umwelt zu gefährden“.

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