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Energie statt Nostalgie: Iggy Pop in der Wiener Arena

Altmeister Iggy Pop rockte die Arena Wien.
Altmeister Iggy Pop rockte die Arena Wien. ©AP/Sujet
Iggy Pop und seine seit zehn Jahren wiedervereinigten Stooges machten den Freitag beim Open Air in der vollen Wiener Arena zu einem besonderen Abend. Der Gig der durchtrainierten 66-jährigen Punk-Ikone war so intensiv wie mitreißend.

Er begann bei atmosphärischem Wetterleuchten und mit dem Stooges-Song “Raw Power”, der gleichsam das Motto des Abends werden sollte.

Die Wegbereiter des Punk ließen nach einer beherzten Show das inzwischen vom Regen durchnässte Publikum begeistert zurück.

Verregneter, intensiver Konzertabend

Das Gitarrenspiel von James Willamson, der nach fast 30 Jahren Absenz zu den Stooges zurückgekehrt ist, machte neben dem wirbelnden Pop den zweiten Hauptfaktor dafür aus, dass es der Band gelang, den brachialen Geist des Punk für knapp 90 Minuten erneut zum Leben zu erwecken.

“Raw power can destroy a man”, sang Iggy und seine Präsenz und seine Energie bewiesen gleichzeitig das Gegenteil, denn kaputt war dieser Mann auf keinen Fall. Das Song-Repertoire ließ dabei kaum einen Meilenstein aus, sowohl Stooges- als auch Solomaterial kamen in Form von “Gimme Danger”, ” The Passenger” oder “Now I Wanna Be Your Dog” zum Zug und konnten auf glaubwürdige Weise präsentiert werden. Die Gefahr einer Nostalgie-Show kam durch die energetische Präsenz des sportlichen Frontmanns nie auf, seine Band hielt ebenso Tempo.

Iggy Pop noch voller Energie

Dem exzessiven Rock’n’Roll-Leben hat der zornige US-Bürger aus dem Bundesstaat Michigan zwar schon lange – in den 80ern – abgeschworen und praktiziert unter anderem Golf und Yoga. Trotzdem strahlt er weiterhin das Ungestüme der No-Future-Bewegung weiterhin aus.

Mehr als zwanzig Songs lang tat er dies am Freitag in Wien, was nach dem kurzen Gig drei Tage davor in Berlin mit nur elf an der Zahl doch ein wenig überraschend kam.

Iggy Pop zeigte zudem im Laufe des Abends keine Menschenscheu, lud zu “Fun House” mehrere Dutzend Gäste zur Invasion der Bühne und verließ diese später zu einem Bad in der feuchten Masse. Dieser wurde mit dem Richard Berry-Cover “Louie Louie” noch eine letzte Aufwartung gemacht, ehe es zum Trocknen auf den Heimweg ging.

(APA)

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