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Endspurt für 1,2 Millionen Schüler

Ab Mitte Juni fallen in den Klassenkonferenzen die Würfel über die Noten. Zum Jahresende weniger Fünfer als im Semesterzeugnis.

Bundesweit hat jetzt für rund 1,2 Millionen Schüler der Lern-Endspurt begonnen. In den drei östlichen Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland haben die Mädchen und Buben noch bis 18. Juni Zeit, drohende schlechte Noten im Jahreszeugnis auszubessern, im Westen eine Woche länger. Ab diesem Zeitpunkt fallen in den Klassenkonferenzen definitiv die Würfel über die Zeugnisnoten.

Langjährige Erfahrungen zeigen, daß im Jahresabschlußzeugnis deutlich weniger Fünfer stehen als in der Schulnachricht zur Halbzeit. Beispiel Wien: Kassierten in der AHS-Oberstufe in Mathematik 9,7 Prozent aller Wiener Schüler heuer im Februarzeugnis einen Fleck, wird sich dieser Wert erfahrungsgemäß bis zum Schulschluß halbieren, so Landesschulinspektor Wolfgang Wurm aufgrund langjähriger Erfahrung.

Gefährdungsnachrichten werden nicht mehr ausgeschickt, dafür gibt es das Frühwarnsystem. Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer hat die Lehrer bereits vor zwei Jahren verpflichtet, gleich nach Beginn des zweiten Semesters mit den Eltern Kontakt aufzunehmen, wenn am Jahresende schlechte Noten drohen. Bei dem Gespräch soll gemeinsam ein individuell zugeschnittenes Lernkonzept entworfen werden, um dem Schüler aus der Patsche zu helfen.

Im ersten Jahr hat sich das Frühwarnsystem laut Österreichischem Statistischen Zentralamt, das jährlich den Schulerfolg bundesweit erfaßt, ganz offensichtlich bewährt. Die Gesamtzahl der Sitzenbleiber ist fast um ein Viertel von rund 53.000 auf 41.000 gesunken. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die alle Schultypen: In den AHS sank der Anteil jener, die das Klassenziel nicht erreicht haben, von neun auf 6,4 Prozent, in den HTL von 14,4 auf 11,9 und an HAK von 14,1 auf elf Prozent. Ob dieser Erfolg prolongiert werden konnte, wird man erst aus den nächsten amtlichen Erhebungen ablesen können. (20.5.99)

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