AA

Endlich wieder Lesungen in der Stadtbibliothek

Ilija Trojanow las aus seinem neuen Politthriller „Doppelte Spur“.
Ilija Trojanow las aus seinem neuen Politthriller „Doppelte Spur“. ©Laurence Feider
 Der Bestseller-Autor Ilija Trojanow eröffnete den Veranstaltungsreigen.
Lesung Ilija Trojanow

 

Dornbirn. „Ich darf Sie heute zu einer fast vergessenen kulturellen Gattung begrüßen – einer Lesung mit Besuchern“, meinte der Schriftsteller Ilija Trojanow und erzählte, dass er sogar im Zug für Aufsehen sorgte, als er erzählte, dass er zu einer Live-Lesung mit echtem Publikum reise. Bibliotheksmitarbeiterin Cornelia Schuster freute sich, mit dem Bestsellerautor von Werken wie „Der Weltensammler“ einen literarischen Hochkaräter für den Start der analogen Veranstaltungen in der Stadtbibliothek zu begrüßen: „Mit seinem aktuellen Enthüllungsroman ˏDoppelte Spurˊ passt Ilija Trojanow perfekt zu unserem diesjährigen Bibliotheksmotto ˏFake: Haben Lügen kurze Beine?ˊ“

Akribische Recherchen

Bevor er mit der Lesung aus seinem neuesten Werk begann, erzählte Ilija Trojanow, wie er sich jahrelang mit den Geheimdiensten beschäftigt und penibel recherchiert hatte, bevor er sich ans Schreiben machte. In „Doppelte Spur“ geht es um die Recherchen und Aufdeckungen des Investigativjournalisten Trojanow, der innerhalb weniger Minuten von zwei Whistleblowern des amerikanischen und des russischen Geheimdienstes kontaktiert wird. Er lässt sich auf das doppelte Spiel ein und holt sich mit Boris, einem amerikanischen Finanzexperten russischer Abstammung, einen Partner für seine investigative Reise um die Welt. Dabei gehen sie Fragen auf den Grund, „die weltweit ein Erdbeben verursachen konnten: Wer kontrolliert wen? Wer manipuliert wen? Wer wird obsiegen in diesem meist unsichtbaren Krieg?“ Realität und Fiktion vermischen sich dabei. So manches wird dem Leser bekannt vorkommen, auch wenn amerikanische und der russische Präsident hier auf die Spitznamen „Schiefer Turm“ und „Mikhail Iwanowitsch“ hören. „Dem Protagonisten geht es wie uns allen, er droht an der Fülle an Infos und seinen Zweifeln zu ertrinken“, meinte der Autor Ilija Trojanow.

Im Anschluss an die Kostproben aus dem Buch nutzten die Besucher die Gelegenheit, dem Schriftsteller Fragen zu stellen. Dabei wollten sie beispielswiese wissen, ob es gefährlich ist, solche Themen zu recherchieren. „Es ist immer eine Frage des eigenen Umgangs mit Ängsten – meine Ängste sind ganz woanders. Ich habe auch bis jetzt noch keine Drohungen wegen dem Buch bekommen“, meinte Ilija Trojanow, der sich selbst als „fanatischen Literaten“ bezeichnet und für den ein Roman „das beste Instrument der Welterkenntnis“ ist.

Literarische Veranstaltungen

Die erste Publikums-Veranstaltung nach dem Lockdown fand großen Anklang bei den Besuchern – weitere sind geplant. Die Lesung mit der bekannten Jugendbuchautorin Ursula Posnanski am 20. Mai ist bereits ausgebucht. Plätze gibt es aktuell noch für den Erzählabend „West Sumatra & Meghalaya: Ferne Matriarchate“ mit Bianca Tschaikner am 28. Mai. Weitere Infos zu den Veranstaltungen und zur Anmeldung findet man unter www.stadtbibliothek.dornbirn.at

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Endlich wieder Lesungen in der Stadtbibliothek