Ende der Hitzfeld-Ära

„Ich habe Ottmar die Erklärung gegeben, und die hat er auch akzeptiert”, sagte der Manager der „Abendzeitung”. In einem Gespräch am Montag in seinem Privathaus habe er dem 55-Jährigen mitgeteilt, dass sich der FC Bayern trotz des noch laufenden Vertrags bis 2005 vorzeitig von ihm trennen werde. Ausschlaggebend sei das 1:3 gegen Werder Bremen vor zehn Tagen gewesen. „Da ist mir klar geworden, dass wir nicht noch ein Jahr durchstehen. Es geht nicht”, sagte Hoeneß.

Hoeneß bestätigte ebenfalls, dass der FC Bayern mit dem Stuttgarter Trainer Felix Magath bereits einen Vertrag abgeschlossen hat. „Wir haben mit Felix Magath bereits seit einigen Wochen einen Vertrag ab 1. Juli 2005“, sagte Hoeneß. Nach der vorzeitigen Trennung von Hitzfeld werde der Verein jedoch versuchen, Magath schon früher nach München zu holen.

Die vorzeitige Trennung kam nicht mehr unerwartet. Hitzfeld soll angeblich eine Abfindung von rund 4,5 Millionen Euro erhalten. Der erfolgreichste deutsche Vereinstrainer war seit 1998 in München engagiert. In sechs Jahren holte er mit den Bayern den Weltpokal (2001), die Champions League (2001), vier Meistertitel sowie zwei Mal den DFB-Cup.

Nach dem in der Öffentlichkeit unwürdig wirkenden Umgang mit dem Gentleman Hitzfeld übte Kapitän Oliver Kahn Kritik an der Informationspolitik der Vereinsführung. „Ich denke, es wäre klüger gewesen, zu einem früheren Zeitpunkt klar Schiff zu machen”, sagte der DFB-Teamgoalie. Seinem Trainer zollte er hingegen höchstes Lob. „Er reagiert auch hier mit unglaublich viel Charakter, mit sehr viel Stil”, so Kahn. Von Hitzfeld könne man lernen, „was es bedeutet, Charakter und Stil zu zeigen. Das hat absoluten Vorbildcharakter.” Auch Michael Ballack lobte Hitzfelds Stil: „Man muss den Hut vor ihm ziehen, wie er die Situation wegsteckt.” Ähnlich äußerte sich Hitzfelds wahrscheinlicher Nachfolger Magath: „Ich bewundere Ottmar Hitzfeld, wie er mit dieser Situation umgeht. Dem gebührt höchster Respekt.”