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Ende 2008: Tsunami-Frühwarnsystem

Das neue Tsunami-Frühwarnsystem der deutschen Forscher in Südostasien soll nun trotz technischer Schwierigkeiten wie geplant Ende des Jahres 2008 starten.

Dies versicherte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel, am Mittwoch in Berlin. In das System aus Meeresbodensensoren, Bojen, Seismometern und UKW-Funkwarngeräten fließen insgesamt 46 Millionen Euro Steuergelder. Nach der verheerender Seebeben- und Flutkatastrophe Weihnachten 2004 hatte die Bundesrepublik insgesamt 500 Millionen Euro Soforthilfe versprochen.

Der Chef des deutschen Konsortiums, Rolf Erdmann, berichtete, inzwischen seien in Thailand, Malaysia und Australien rund 60 Erdbebenstationen besser vernetzt und teils neu installiert worden. Noch vor einem Jahr habe es 100 Minuten bis zur Ortung eines Bebens gedauert, inzwischen seien es weniger als fünf Minuten. Dies sei drei Mal schneller als das Warnsystem im Pazifik. Es kommt im Indischen Ozean auf Geschwindigkeit an, weil Tsunami-Flutwellen etwa die sehr nah an der Erdbebenregion gelegene indonesische Küste in weniger als 20 Minuten erreichen kann.

Technische Probleme bereitet indes noch die Übertragung von Messdaten vom teils 6.000 Meter tiefen Meeresboden an die rund sieben Meter großen Bojen mittels Schallwellen. Daran werde noch gearbeitet, sagte Erdmann. Auch die kontinuierliche Übertragung der großen Datenmengen an Satelliten sei noch nicht möglich.

Um die Bevölkerung schnell zu erreichen, soll in einigen gefährdeten Regionen Radiotechnik helfen. Ähnlich wie der Verkehrsfunk im Autoradio, der mit Textmeldungen kombiniert ist, funktioniert das System auf der Basis von UKW und soll zunächst in drei Modellregionen auf Sumatra, Java und Bali installiert werden.

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