“Ich würde den Roma in Italien sechs Monate Zeit geben, sich eine Unterkunft zu finden und dann die Bagger einsetzen, um die Barackensiedlungen abzureißen, die es in anderen europäischen Ländern nicht gibt. In der Zwischenzeit sollen sich die Roma wie alle anderen Bürger eine Wohnung mieten, oder kaufen”, betonte Salvini.
Geregelte und kontrollierte Einwanderung wie in Kanada und in Australien bewertete Salvini als positiv. “Die chaotische Migration nach italienischem Modell ist dagegen ein soziales Desaster für Italiener und Ausländer. Wir können nicht zehntausende Illegale erhalten”, betonte der Lega-Chef.
Die Präsidentin der italienischen Abgeordnetenkammer Laura Boldrini kritisierte Salvini am Mittwoch scharf. “Ein Großteil der 160.000 in Italien lebenden Roma und Sinti sind italienische Staatsbürger, die nicht diskriminiert werden sollen. Es gibt Städte, in denen Roma alte Wohnungen gratis renoviert haben und sie für eine Zeit lang kostenlos bewohnen dürfen. Es gibt Lösungen, man muss sie suchen”, betonte Boldrini.
Der Umgang mit Roma in Italiens Großstädten sorgt seit längerem für Kontroversen. Menschenrechtsgruppen und kirchliche Organisationen fordern eine bessere Integrationspolitik. Die katholische Kirche drängt auf sichere Unterkünfte, aber auch Bildungsmaßnahmen für minderjährige Roma. Zudem müsse den Bewohnern der an die Siedlungen grenzenden Stadtviertel die Angst vor den Roma genommen werden, indem man sie besser über das Leben der Minderheit informiert, so die Forderung.