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Emir von Katar von Bundespräsident Fischer empfangen

Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani wurde mit militärischen Ehren empfangen.
Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani wurde mit militärischen Ehren empfangen. ©APA
Der Emir von Katar ist am Donnerstag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Österreich eingetroffen. Bei der Gelegenheit lobte Bundespräsident Heinz Fischer die "exzellenten Beziehungen" beider Länder.
Emir von Katar bei Heinz Fischer

Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani, und seine Gemahlin Mozah Bint Nasser al-Missned sind am Donnerstag zu ihrem dreitägigen Staatsbesuch in Österreich eingetroffen. Bundespräsident Heinz Fischer begrüßte die Gäste im Inneren Hof der Wiener Hofburg. Dem Herrscherpaar des prosperierenden arabischen Emirats wurden militärische Ehren zuteil. Nach einem Vieraugengespräch zwischen Fischer und dem Monarchen in der Präsidentschaftskanzlei lobte der Bundespräsident die “exzellenten Beziehungen” beider Länder und äußerte seine Zuversicht diese in Zukunft noch “weiter zu verbessern”.

Danach gab es eine Zusammenkunft von Wirtschaftsdelegationen beider Länder, darunter Vertreter des finanzkräftigen Staatsfonds Qatar Holding und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Im Anschluss daran wurden bilaterale Abkommen zu Doppelbesteuerung und Luftverkehr unterzeichnet. Mit der Abgabenvereinbarung soll verhindert werden, dass bereits besteuerte Transaktionen im jeweils anderen Land ein weiteres Mal besteuert werden.

Österreichisches Know-how

Anschließend wollte der Emir Vertreter österreichischer Firmen treffen und im Beisein von Leitl und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) an einem Round-Table-Gespräch in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) teilnehmen. In Katar setzt man auf Ratschläge aus der österreichischen Tourismusbranche, das Emirat wird die Fußballweltmeisterschaft 2022 ausrichten.

Österreich liefert laut WKÖ vor allem Baumaterialien aus Eisen und Stahl in das Emirat. Die österreichischen Exporte nach Katar hatten im ersten Halbjahr 2010 einen Gegenwert von etwa 30 Mio. Euro, die Einfuhren rund 1,5 Mio. Euro. Für österreichische Unternehmen bieten sich in Katar vielversprechende Marktchancen im Umweltbereich, insbesondere bei der Abwasseraufbereitung, und in der Entwicklung des Tourismus, bei der das Emirat auf österreichisches Know-how setzt.

Höchstes Pro-Kopf-Einkommen der Welt

Das im Osten der arabischen Halbinsel gelegene Emirat Katar verfügt mit 100.000 Euro pro Jahr über das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt und ist einflussreiches Mitglied der Arabischen Liga, des Golf-Kooperationsrates (GCC) und der Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC). Seinen Reichtum verdankt das nur 11.500 Quadratkilometer große Land seinen Öl- und vor allem den außergewöhnlich großen Erdgasvorkommen. Das geschätzte Wirtschaftswachstum Katars betrug 2010 rund 23 Prozent.

Während des Vieraugengesprächs der beiden Staatsoberhäupter hatten sich die Ehefrauen Mozah al-Missned und Margit Fischer auf den Weg zu einer Führung durch die Hofburg, die Schatzkammer und die Nationalbibliothek gemacht. Die Scheicha wird vielfach als treibende Kraft hinter der Modernisierung des öl- und gasreichen Golf-Emirats beschrieben. Sie ist die zweite von drei Gemahlinnen des Emirs und Mutter des Thronfolgers Tamim Bin Hamad al-Thani. Der 1980 geborene Kronprinz ist einer von elf Söhnen des Monarchen, der außerdem 13 Töchter hat.

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