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Embryo eines Monstersterns in der Milchstraße entdeckt

Himmelskörper der Superlative: Neuer Monsterstern in der Milchstraße entdeckt.
Himmelskörper der Superlative: Neuer Monsterstern in der Milchstraße entdeckt. ©ESO
Einem internationalen Astronomen-Team ist ein Blick auf die Entstehung eines Monstersterns gelungen.

Der neu entdeckte stellare Embryo ist mit mehr als der 500-fachen Masse unserer Sonne bereits jetzt der größte sogenannte Protostern, der jemals in der Milchstraße beobachtet wurde, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) am Mittwoch in Garching mitteilte. Als Protosterne werden Sterne vor ihrer Geburt bezeichnet.

Monsterstern 11.000 Lichtjahre entfernt

Der nun beobachtete Sternembryo befindet sich in der dunklen Materiewolke SDC 335.579-0.292 in rund 11.000 Lichtjahren Entfernung:

ESO
ESO ©Gebiet rund um Region SDC 335.579-0.292. Quelle: ESO

Er frisst hungrig Material auf, das auf ihn zuströmt.

Künftiger Stern dürfte 100-fache Sonnenmasse haben

Die Forscher gehen davon aus, dass die Wolke dereinst kollabieren wird und dabei ein sehr heller Stern mit bis zu 100-facher Sonnenmasse geboren wird. Solche Sterne sind selten: Den Wissenschaftern zufolge erreicht nur einer von 10.000 Sternen in der Milchstraße eine solch große Masse.

“Schnelle Geburt, kurze Kindheit”

“Diese Sterne sind nicht nur selten, ihre Geburt verläuft extrem schnell, und ihre Kindheit ist kurz”, unterstrich der Forscher Gary Fuller von der University of Manchester in Großbritannien. “Also ist der Fund eines so massereichen Objektes so früh in seiner Entwicklung ein spektakuläres Ergebnis.”

ALMA liefert völlig neuartige Bilder

Die Wissenschafter nutzten für ihre Forschung Daten des ALMA-Observatoriums, das im März nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit in der chilenischen Atacama-Wüste offiziell eingeweiht worden war. ALMA (“Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array”) befindet sich 5.000 Meter über dem Meeresspiegel und besteht aus Hochpräzisions-Antennen, die zusammen die Auflösung eines gigantischen Teleskops erreichen:

alma450
alma450 ©ESO/ B. Tafreshi

Anders als optische oder Infrarot-Teleskope kann ALMA sehr viel längere Wellenlängen als diejenigen sichtbaren Lichts wahrnehmen und damit völlig neuartige Bilder liefern.

Nachlese: “ALMA Prenatal Scan Reveals Embryonic Monster Star” – Der Forschungsbericht der ESO zum Thema.

(APA; red.)

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