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Eltern unterstützen statt abtreiben: Mahnwache vor dem Landeskrankenhaus in Bregenz

Vor dem LKH in Bregenz wurde gegen Abtreibungen protestiert.
Vor dem LKH in Bregenz wurde gegen Abtreibungen protestiert. ©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Abtreibungsgegner versammelten sich Montagfrüh vor dem Landeskrankenhaus in Bregenz. VOL.AT war vor Ort und sprach mit Teilnehmern über ihre Beweggründe.
"Keine Rechtfertigung, einen Menschen umzubringen"

Darum geht's:

  • Abtreibungsgegner versammeln sich vor dem Landeskrankenhaus in Bregenz.
  • Vereine fordern Unterstützung für Schwangere statt Abtreibungen.
  • Teilnehmer plädieren für Hilfsangebote und Patenfamilien für Schwangere in Not.
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Die Mahnwache vor dem LKH Bregenz. ©VOL.AT/Mayer

"Es muss einfach die Frau unterstützt werden"

Marlies Pal vom Verein "Miriam – gemeinsamer Einsatz für das Leben von Anfang an“ ist Mitorganisatorin der Mahnwache. "Wir sind eigentlich für das Leben und wir setzen uns ein, dass das Leben gelingen kann, dass die Frauen unterstützt werden und zu einem Ja zu ihrem Kind kommen", verdeutlicht sie. Seit rund 25 Jahren setzt sie sich mit dem Thema auseinander. "Aus privaten Gründen möchte ich sagen, dass es einfach jedes Leben ein Recht hat zu leben", so Pal. Die kürzliche Pressekonferenz des Landes war für sie "ziemlich ernüchternd". "Weil der Landeshauptmann noch immer gesagt hat, in Krankenhäusern will er keine Abtreibung. Und jetzt plötzlich kommt es", meint sie. "Und dann noch dazu, dass diese Frau Rüscher so von 250 bis 300 Abtreibungen rechnet und es dann im selben Atemzug sagt, es muss kostendeckend sein mit diesen 720." Es sei vernicht"end, über ein Leben zu urteilen und Kosten abzuwägen. Ihre Devise lautet Unterstützen statt Abtreiben: "Es gibt die Babyklappe, es gibt anonyme Geburten, es gibt die Adoption. Es muss einfach die Frau unterstützt werden", verdeutlicht Pal gegenüber VOL.AT.

Marlies Pal vom Verein Miriam bei der Versammlung. ©VOL.AT/Mayer
"Mensch von Anfang an" las man auf den Plakaten. ©VOL.AT/Mayer
Christoph Alton (rechts im Bild) kämpft seit Jahren gegen Abtreibungen. ©VOL.AT/Mayer

"Weil die Krankenhäuser gebaut wurden, um Leben zu retten"

"Wir setzen uns seit Jahrzehnten ein für Mann, Frau und das Kind im Mutterschoß", erklärt Christoph Alton von der "Plattform für das Leben". Wieso sollte es denn im Vorarlberger Krankenhäusern keine Abtreibungen geben? "Weil die Krankenhäuser gebaut wurden, um Leben zu retten und nicht Leben zu töten", antwortet Alton. "Auch das österreichische Gesetz verbietet bis heute Abtreibungen, weil die Gesetzgeber genau wissen, dass das Kind im Mutterschoß ein vollwertiger Mensch ist, ganz gleich in welchem Alter." Jede Frau, die schwanger sei, habe ein tiefes Anliegen in sich, dem Kind ein Leben zu schenken, meint er im Gespräch mit VOL.AT. "Und es gibt eben ganz wenig Hilfsangebote für Frauen, die in großer Not sind. Und wir plädieren schon lange, dass es sogenannte Patenfamilien geben sollte in unserem Land", betont er. Diese sollen sich bereit erklären, Schwangere zu begleiten – während der Schwangerschaft und auch danach.

Video: Organisatoren zur Mahnwache

"Ein Schwangerschaftsabbruch bedeutet, dass ein Kind stirbt"

Ebenfalls bei der Mahnwache mit dabei war Dr. Clarina Fussenegger aus Dornbirn. Sie ist Dreifach-Mama und Ärztin in Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin. Auf die Frage, warum sie gegen Abtreibungen in Vorarlberger Krankenhäusern sei, meint sie: "Weil ein Kind in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auch schon ein Mensch ist und weil es sehr traurig ist, wenn solche Menschen sterben", so Fussenegger. "Ein Mensch ist ein Mensch, sobald eine Samenzelle auf eine Eizelle trifft. Und wenige Tage später beginnt das Herz zu schlagen. Und ein Kind, ein Schwangerschaftsabbruch bedeutet, dass ein Kind stirbt." Ihr Wunsch sei es, dass es Unterstützung für Mütter und Familien gebe, die ungewollt schwanger werden. "Sie sollen so unterstützt werden, dass es zu keinem Schwangerschaftsabbruch kommt", verdeutlicht die Dornbirnerin. "Dass kein Kind sich ungewollt fühlt, sondern dass es geborgen und gut aufwachsen kann."

Clarina Fussenegger und Maria Huber bei der Mahnwache. ©VOL.AT/Mayer
Bei der Versammlung wurde auch gemeinsam gebetet. ©VOL.AT/Mayer
Eltern wie Maria Huber aus Dornbirn (links im Bild) brachten ihre Kinder mit. Auch Vertreter der Kirche waren mit dabei. ©VOL.AT/Mayer

Video: Mutter und Krankenschwester im Gespräch

Gewissensfreiheit für medizinisches Personal

"Ich bin heute dabei, weil es mir am Herzen liegt, als diplomierte Krankenschwester, dass auch medizinisches Personal nicht gedrängt wird, bei einem Schwangerschaftsabbruch mitzuarbeiten", betont Maria Huber aus Dornbirn gegenüber VOL.AT. "Das ist mir sehr wichtig, weil es mit der Gewissensfreiheit zu tun hat und ich selber möchte das niemals machen müssen." Sie zeigt aber auch Verständnis für jene, die sich nicht in der Lage sehen, ein Kind auf die Welt zu bringen und aufzuziehen. "Doch, ich habe da schon Mitgefühl, ich habe schon Verständnis und ich würde da sehr appellieren, dass man diesen Frauen auch hilft", erklärt sie im VOL.AT-Gespräch. "Nicht nur davor, sondern auch, wenn sie das Kind geboren haben, dass sie so gut wie möglich unterstützt werden, dass wirklich nicht ein Kind abgetrieben werden muss."

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(VOL.AT)

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