Eltern-Terror an St. Pöltner Schule: Vater mit Pfefferspray gestoppt

Was als gewöhnliches Abholen der Tochter begann, endete mit einem Polizeieinsatz: Ein 38-jähriger Vater und seine 36-jährige Frau gerieten am Donnerstag in einer Schule in St. Pölten derart in Rage, dass Lehrer die Polizei rufen mussten. Der Grund: Ihre Tochter hatte sich zuvor bei einem Sturz leicht verletzt.
Schuldrama eskaliert: Eltern rasten aus, Polizei setzt Pfefferspray ein
Als das syrische Paar das Schulgebäude verlassen wollte, wurde der Mann angehalten – doch anstatt sich zu beruhigen, ging er wild gestikulierend und laut schreiend auf die Polizisten los. Als er sich gegen seine Festnahme wehrte, setzten die Beamten Pfefferspray ein. Der 38-Jährige wurde daraufhin in das Polizeianhaltezentrum gebracht und vom Rettungsdienst versorgt. Dort beschädigte er nach Angaben der Polizei eine Zelle.
Seine Frau soll versucht haben, die Polizisten wegzudrängen. Sie wurde gemeinsam mit der Tochter in das Universitätsklinikum St. Pölten gebracht, um die Verletzung des Kindes abklären zu lassen. Beide Beschuldigten werden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt. Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt.
Asyl-Aberkennungsverfahren eingeleitet
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) forderte anlässlich des Vorfalls "empfindliche Konsequenzen" und rief die Bundesregierung zum Handeln auf: "So ein Verhalten akzeptieren wir bei uns in Niederösterreich nicht. Ich erwarte mir von Eltern und Schülerinnen und Schülern, egal welcher Herkunft, dass sie sich in unseren Schulen und gegenüber unseren Lehrerinnen und Lehrern anständig benehmen." Härtere Strafen für Integrationsunwillige müssten "ganz oben im Pflichtenheft der künftigen Bundesregierung stehen", verwies sie auf ihre Forderung nach Pönalen von bis zu 2.500 Euro. Sozialhilfeempfängern, die diese Beträge nicht zahlen können, müssten "so lange die Hilfen gekürzt werden, bis sie verstanden haben, wie wir hier in Niederösterreich miteinander umgehen".
"Dass Gewalt und Einschüchterung mittlerweile sogar in unsere Schulen getragen werden, ist absolut inakzeptabel", reagierte der FPÖ-Landtagsabgeordnete Martin Antauer in einer Aussendung. "Es darf nicht sein, dass unsere Kinder und Lehrkräfte unter solchen Zuständen leiden. Sicherheit und Ordnung müssen an erster Stelle stehen."
Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl habe ein Aberkennungsverfahren in Bezug auf den Schutzstatus eingeleitet, hieß es weiters. Voraussetzung für eine Aberkennung sei eine strafgerichtliche Verurteilung, wurde mitgeteilt.
(APA/Red)