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Eltern schlagen Alarm "Schule droht Kollaps"

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Vor weiteren Einsparungen im Pflichtschulbereich haben die Elternvereine und Lehrer-Gewerkschafter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien gewarnt, andernfalls „droht den Pflichtschulen der Kollaps“.

Mit dem neuen Schuljahr habe der „letzte traurige Akt des laufenden Finanzausgleichs“ mit einer weiteren Einsparung von 14.000 Wochenstunden begonnen, „das zweifelhafte Gesamtziel des Finanzausgleichs von minus 120.000 Wochenstunden“ sei damit erreicht, erklärte der Vorsitzende des Dachverbands der Pflichtschul-Elternvereine, Kurt Nekula. Dies bedeute Einsparungen von 220 Mio. Euro in den vergangenen vier Jahren und um rund 5.000 Dienstposten weniger, mit „dramatischen Auswirkungen“, wie Nekula betonte.

Kein Geld für Zusatzleistungen

„Der Kampf um die gekürzten Ressourcen ist in allen Bundesländern spürbar“, sagte der Elternvertreter. Als Konsequenzen nannte er um bis zu 20 Prozent höhere Klassenschülerzahlen, jahrgangsübergreifende Klassenzusammenlegungen, eine dramatische Reduktion der Mittel für zusätzliche Angebote der Interessen- und Begabungsförderung, keine Mittel für Förderkurse, zum Teil zwei statt drei Leistungsgruppen sowie starke Beeinträchtigungen von Schulschwerpunkten, Integration und interkulturellem Lernen.

Noch weniger Geld von Grasser

Vom Finanzminister wollen die Elternverbände die Botschaft vernommen haben, dass für den neuen Finanzausgleich, der derzeit verhandelt wird, weitere Kürzungen unvermeidbar seien. Sollte dies der Fall sein, wäre der „Pflichtauftrag der Schule und die gesetzlichen Mindeststandards nicht mehr gewährleistet“, sagte Nekula und befürchtet dann die Forderung nach einer „finanziellen Beteiligung der Eltern“, was er kategorisch ablehnt.

90.000 Unterschriften gesammelt

Die Eltern fordern deshalb eine „verlässliche Pflichtschule“: Was bei der Schuleinschreibung im Februar angepriesen werde, müsse bei Schulbeginn im September auch tatsächlich angeboten werden. Unterstützt in dieser Forderung sieht sich Nekula durch die vom Elternvereins-Verband gestartete „Bürgerinitiative für Schulqualität“, die bisher knapp 90.000 Personen unterschrieben haben und die von rund zwei Drittel der Elternvereine an Pflichtschulen unterstützt wird. Bis Ende September werden dafür noch Unterschriften gesammelt.

Nekula fordert keine weitere Reduktion der Mittel für Pflichtschulen im neuen Finanzausgleich und ein Abgehen von der Verteilung der Ressourcen per Gießkanne. Stattdessen sollten Mittel zweckgewidmet werden, etwa für Förderung begabter bzw. schwacher Schüler, Integration, etc.

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