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Elsner wurde an einer Vene operiert

Österreich - Der frühere BAWAG-Chef Helmut Elsner ist am Freitag im Wiener AKH einer Venenoperation unterzogen worden. Elsner feiert am Samstag seinen 72. Geburtstag.

Der in Wiener Neustadt geborene ehemalige BAWAG-Generaldirektor wird seinen Geburtstag im Wiener Landesgerichtlichen Gefangenenhaus begehen, nachdem er am Freitag im Wiener AKH erfolgreich einer Venenoperation unterzogen wurde. Elsner wird die Nacht noch im AKH verbringen und nach der Morgenvisite wieder in seine Zelle in der Justizanstalt Josefstadt verlegt.

Sonderwünsche stehen Elsner an seinem „Wiegenfest“ keine zu. Er muss sich mit der normalen Anstaltskost begnügen. Auf dem Speiseplan steht zu Mittag „Suppe des Tages“ und Chili con Carne vom Rind mit Kartoffeln. Sollte sich Elsner für die Schonkost entscheiden, gibt’s gesottenen Spinat. Abends wird Elsner mit Heringsfilet, Brot und einem gekochten Ei versorgt.

„Bei Jugendlichen schauen wir drauf, dass man an ihren Geburtstagen etwas pädagogisch Sinnvolles macht. Alles, was ihrer Resozialisierung dient, soll ihnen ermöglicht werden“, so Anstaltsleiter Major Josef Gramm am Freitag gegenüber der APA. Bei Erwachsenen sei das schon im Hinblick auf die Personalknappheit nicht möglich. Außerdem sehe das Gesetz keine Sonderbehandlung für Geburtstagskinder vor.

Elsner wird sich auch auf einen neuen „Zellengenossen“ einstellen müssen: Der wegen Mordes an seiner Ex-Freundin verurteilte ehemalige Rathaussprecher, mit dem sich der Banker sehr gut verstehen soll, wird Anfang Juni in eine reguläre Justizvollzugsanstalt verlegt. Sein Urteil – 18 Jahre Haft – ist vor kurzem von der letzten Instanz bestätigt worden.

Mit wem Elsner dann seine Zelle teilen wird, steht noch nicht fest. Im Grauen Haus kursiert das Gerücht, es könnte sich dabei um den zuletzt wegen erpresserischer Entführung abgeurteilten Eiskunstlauf-Olympiasieger Wolfgang Schwarz handeln, der sich ebenfalls in vorgerücktem Alter und nicht bei bester Gesundheit befindet.

Darauf angesprochen, dementierte Gramm derartige Pläne. Schwarz sei kein U-Häftling mehr und gehöre deswegen grundsätzlich in eine Vollzugsanstalt.

Das derzeitige gesundheitliche Befinden des früheren BAWAG-Chefs wird als „den Umständen entsprechend gut“ beschrieben. Die Venenoperation ist ohne Komplikationen verlaufen. „Es hat sich dabei um einen postoperativen Eingriff gehandelt, der in Folge von Herrn Elsners Bypass-Operation notwendig wurde“, so Kerstin Scheuchl von der Vollzugsdirektion gegenüber der APA.

Ursprünglich hätte Elsner im AKH auch einer Lungenpunktion unterzogen werden sollen, da sich dort nach seiner überstandenen Herzoperation Wasser gebildet hatte. Die Mediziner entschieden allerdings kurzfristig, zunächst nur eine Fistel zu entfernen, die sich am Abschluss jener Vene gebildet hatte, die Elsner gezogen worden war, um ihm einen Bypass legen zu können. Die Punktion wurde verschoben, um den Patienten nicht über Gebühr zu belasten. Wann diese nachgeholt wird, steht noch nicht fest.

Wie Harald Schopper, der Leiter der Krankenabteilung in der Justizanstalt Josefstadt, gegenüber der APA darlegte, sei keine besondere Eile geboten, da Wasser in der Lunge bei rund einem Drittel aller am Herzen operierten Patienten auftrete und grundsätzlich keinen Anlass zur Besorgnis gebe. Schopper bezeichnete sowohl die Venenoperation als auch die Punktion als „kleine Eingriffe“, von denen sich Elsner rasch erholen sollte.

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