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Elsner kritisiert Flöttls Angaben zu BAWAG-Verlust

Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner hat Aussagen von Wolfgang Flöttl und Günter Weninger im BAWAG-Prozess zurückgewiesen. In einer von Elsners Anwalt Tassilo Wallentin übermittelten Presseaussendung heißt es, dass Flöttls Aussagen zum großen Verlust bei den Investments mit BAWAG-Geldern unrichtig seien.


Flöttls Angaben, dass es durch eine “ungewöhnliche Entwicklung” zu einem 20-prozentigen Verlust des Dollar gegenüber dem japanischen Yen gekommen sei, weshalb es zu großen Verlusten Anfang Oktober 1998 gekommen sei, würden durch die tatsächliche Kursentwicklung zwischen dem 1. August 1998 und dem 5. Oktober 1998 nicht bestätigt, so Elsner.

Dies habe auch der Sachverständige im ersten BAWAG-Prozess, Fritz Kleiner, in seinem Gutachten so festgehalten. “Tatsächlich fand zwischen 1.8. und 5.10.1998 eine eher graduelle Abwertung des USD-Kurses gegenüber dem JPY statt, und zwar von JPY 144,85 auf JPY 134,95 pro USD, d. h. um rd. 6,8 Prozent”. Die Aussage Flöttls hinsichtlich der Kursentwicklung werde durch die vom Sachverständigen angeführten Kurstabellen nicht bestätigt. Im Gutachten heiße es weiter, der 20-prozentige Kursverfall sei erst bis Ende Oktober eingetreten.

Elsner kritisiert auch den früheren BAWAG-Aufsichtsratspräsidenten Günter Weninger, der den Aufsichtsrat nicht von den Verlusten informiert hatte. Weninger hätte sich als Aufsichtsratspräsident seiner Pflichten bewusst sein müssen, dass er den Vorstand zu kontrollieren hatte, und nicht umgekehrt, heißt es in der Aussendung.

Schließlich kritisiert Elsner, dass er bzw. seine Verteidiger bisher im Prozess nicht das Wort ergreifen konnten. Das Verfahren gegen Elsner wurde ausgeschieden, erst am vierten Prozesstag, am Mittwoch wird er in der Verhandlung anwesend sein. “Dies stellt eine gravierende Einschränkung der Verteidigungsrechte von Helmut Elsner dar”, heißt es.

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