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Elizabeth II. zu historischem Besuch in Irland eingetroffen

Die britische Königin Elizabeth II. ist am Dienstag zu ihrem ersten, als "historisch" gewerteten Besuch in der Republik Irland eingetroffen.
Bilder vom historischem Besuch
Irische Polizei entdeckt vor Besuch der Queen Bombe in Bus

Die Visite ist die erste eines britischen Staatsoberhauptes seit der Unabhängigkeit Irlands, dessen Volksaufstand gegen die Fremdherrschaft 1916 von London blutig niedergeschlagen worden war. Überschattet wurde der Besuch vom Fund eines Sprengsatzes in der Nähe von Dublin. Die Armee hatten die selbst gebaute Bombe, die in einem Bus lag, in der Früh kontrolliert gesprengt. Etwa 10.000 Einsatzkräfte sollen während des Besuchs der Monarchin für Sicherheit sorgen. Es handelt sich um den größten Sicherheitseinsatz in der Geschichte des Landes.

Keine Verbeugung von Premier Kenny

Königin Elizabeth II. (85) landete mit ihrer Maschine am Flughafen in Dublin, wo sie mit militärischen Ehren empfangen wurde. Sie wird von Prinzgemahl Philip, Herzog von Edinburgh, begleitet. Beim Empfang im Amtssitz der irischen Präsidentin Mary McAleese gab es zwischen den beiden Staatsoberhäuptern Händeschütteln “auf Augenhöhe”. Premierminister Enda Kenny sah der Queen in die Augen und drückte für die Fotografen extra lang ihre Hand. Der Verzicht auf die Verbeugung zeige den Premier und die Queen als “Gleiche, die sich gegenüberstehen”, hieß es im Kommentar des Senders BBC. Auf keinen Fall solle der Eindruck entstehen, es träfen sich “Herrscher und Untertan”.

Die Symbolik spielt bei der viertägigen Reise der Queen durch die Republik eine große Rolle. Irland stand jahrhundertelang unter britischer Herrschaft. Seit den 1920er Jahren wurde es Schritt für Schritt unabhängig von London und war im Zweiten Weltkrieg neutral. Die endgültige Unabhängigkeit des Südens kam 1948. Der Norden der Insel gehört weiterhin zu Großbritannien. Die Trennung hatte zu Jahrzehntelangen blutigen Kämpfen in Nordirland geführt. Erst 1998, als das Karfreitagsabkommen den Bürgerkrieg beendete, kehrte wieder einigermaßen Ruhe ein – Irland verzichtete auf eine Vereinigung.

Die Queen trug bei ihrer Ankunft in Dublin die irische Symbolfarbe Smaragdgrün. Sie will während ihres Besuchs auch Gedenkstätten des irischen Widerstandes gegen die jahrhundertelange Herrschaft der Briten auf der Insel besuchen.

Vor Queen-Besuch “funktionsfähige Bombe” entdeckt

Nur wenige Stunden vor Beginn des Besuchs wurde in einem Bus in der Nähe von Dublin am späten Montagabend eine “funktionsfähige” Bombe entdeckt. Der selbst gebaute Sprengsatz lag im Gepäckfach eines Busses aus der Stadt Maynooth, 25 Kilometer von Dublin entfernt. Die 30 Insassen wurden nicht verletzt. Die Bombe wurde mit einer kontrollierten Sprengung durch die Armee vernichtet, wie das Militär mitteilte. Kurz darauf fand die Polizei ein weiteres verdächtiges Objekt in der Nähe einer Bahnstrecke, doch dieses stellte sich als Attrappe heraus.

In Dublin patrouillierten am Dienstag Hunderte Polizisten. Große Teile der Stadt waren abgesperrt. Die Polizei fürchtet einen Anschlag irischer Terroristen, die gegen die Zugehörigkeit Nordirlands zu Großbritannien kämpfen. Im Vorfeld der Reise der Queen hatte eine irische Untergrundorganisation mit einem Anschlag im Londoner Stadtzentrum gedroht. Die katholische Untergrundorganisation Irisch-Republikanische Armee (IRA) hatte am Wochenende erklärt, die britische Königin sei “auf irischem Boden nicht erwünscht“.

Nachdem am Montag ein Polizist am frühen Morgen in London “etwas Verdächtiges” entdeckt hatte, waren Straßen in der Nähe des betreffenden Hauses und des Buckingham Palastes gesperrt worden. Zahlreiche Beamte und Spürhunde waren im Einsatz. Zu Mittag waren die Straßen wieder geöffnet. Außerdem soll es eine kontrollierte Explosion eines verdächtigen Koffers gegeben haben, der sich im Nachhinein als harmlos herausstellte. In der Nähe des Londoner Sitzes des britischen Außenministers William Hague hatte am Montag in der Früh ein Großeinsatz der Polizei stattgefunden. Ob die Bombendrohung mit dem Besuch der Queen in Verbindung stand, wurde offiziell nicht bestätigt.

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