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ELGA-Ausbau startet im Juli: Das wird jetzt alles neu in Ihrer elektronischen Gesundheitsakte

Digitale Gesundheitsrevolution: ELGA bekommt App & Medikamentenplan
Digitale Gesundheitsrevolution: ELGA bekommt App & Medikamentenplan ©APA/ROLAND SCHLAGER
Ab Juli 2025 startet der nächste große Schritt beim ELGA-Ausbau. Von verpflichtenden Bildbefunden über digitale Medikationspläne bis zur eigenen App: Patienten erhalten künftig mehr Überblick – und mehr digitale Möglichkeiten.
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Die elektronische Gesundheitsakte ELGA, die seit zehn Jahren besteht, wird umfassend ausgebaut und modernisiert. Ab 1. Juli 2025 sind niedergelassene Labore und Radiolog:innen verpflichtet, Befunde und Bilddaten digital in ELGA einzuspeisen. Damit werden erstmals auch Röntgenbilder und MRTs zentral für Patient:innen zugänglich – inklusive interaktivem Zugriff und Download-Möglichkeit ab Herbst 2025.

ELGA 2.0: Digitale Medikamentenübersicht und Kurzakte geplant

Bereits in Arbeit ist der digitale Medikationsplan "DigiMed", der Dosierungen, Einnahmezeiten und tatsächliche Medikamentenverwendung dokumentieren soll. Dieser Plan bildet auch die Basis für die geplante "Patient Summary" – eine persönliche Kurzakte, die die wichtigsten Gesundheitsinformationen auf einen Blick zusammenfasst.

Ebenfalls ab 2026 wird die elektronische Diagnosedokumentation für alle niedergelassenen Ärzt:innen verpflichtend, was die Grundlage für eine lückenlose "Patient Summary" schafft.

Integrierte Versorgung für chronisch Erkrankte

Ein weiterer zentraler Punkt ist der Ausbau der "Integrierten Versorgung". Ziel ist eine nahtlose Betreuung chronisch Kranker – unabhängig davon, auf welcher Versorgungsstufe sie betreut werden oder wie die Zuständigkeit finanziell geregelt ist. Diabetes und Herzinsuffizienz werden als erste Pilotbereiche umgesetzt.

©APA/ROBERT JÄGER

ELGA-App und Pflegeanbindung kommen

Auch im mobilen Bereich wird aufgerüstet:

  • Eine ELGA-App ist in Vorbereitung
  • Auch Pflege-Apps und mobile Dienste sollen eingebunden werden
  • Der elektronische Impfpass wird eine eigene App erhalten

Geplant ist zudem ein Relaunch des ELGA-Portals im Jahr 2026. Das bisherige System stammt noch aus Vor-Smartphone-Zeiten und soll grundlegend modernisiert werden.

Digitale Kommunikation und EU-Anbindung

Parallel wird an der Anbindung ELGAs an den europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) gearbeitet. Außerdem soll eine gerichtete Kommunikationsplattform nach dem Open-Source-Standard "Matrix" eingeführt werden – als sicherer Ersatz für Fax-Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern.

Politische Einigkeit über Parteigrenzen hinweg

Die gesetzlichen Grundlagen für den ELGA-Ausbau wurden unter Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) geschaffen. Die neue ÖVP-SPÖ-Neos-Bundesregierung hält am Ausbau fest und hat das Vorhaben in das Regierungsprogramm aufgenommen, einschließlich einer geplanten Neukodifikation des Gesundheitstelematikgesetzes.

(VOL.AT)

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