AA

"Elfmeterserie gibt zu denken"

Unmut macht sich breit beim ADEG-Erstligisten FC Dornbirn, Klubchef Werner Höfle geht in die Offensive.

Drei Spiele im Frühjahr, drei Elfmeter gegen Dornbirn. Gibt es am Samstag im Heimspiel (15.15 Uhr) gegen Wacker Innsbruck den vierten?
Werner Höfle:
Eine solche Behauptung aufzustellen, wäre doch ein wenig zu krass. Was ich mir aber wünschen würde, wäre mehr Transparenz bei Schiedsrichter-Beobachtungen. Wie jeder Spieler kann auch ein Unparteiischer einmal einen schlechten Tag haben. Die Spieler müssen dann mit der Kritik leben und umgehen, das verlange ich auch von den Schiedsrichtern. Doch die Niederschrift der unabhängigen Beobachter wird gehütet wie ein Schatz, vergleichbar mit einer Blackbox in Flugzeugen.

Konkret. Glauben Sie, dass der FC Dornbirn von den Schiedsrichtern benachteiligt wird?
Höfle:
Sagen wir es so: Die Häufigkeit von Entscheidungen mit großer Tragweite ist schon auffallend. Ein Elfmeter kann eine spielentscheidende Situation sein und ist für die Moral der Spieler sicher nicht aufbauend. Unbestritten ist, dass wir in jedem Meisterschaftsspiel im Frühjahr einen Strafstoß gegen uns hatten. Das prägt auch die Spieler. Im Zweikampfverhalten kann sich das negativ auswirken. Das ist schlecht für uns, da wir eine Mannschaft haben, die sich die Punkte erkämpfen und hart erarbeiten muss.

Nochmals: Haben Sie das Gefühl, man will den FC Dornbirn nicht in der Liga sehen?
Höfle:
Vom Gefühl her muss ich sagen ja. Ich erinnere mich diesbezüglich an Altach in der Vorsaison. Auch da gab es im Frühjahr eine Anhäufung an Fehlentscheidungen durch die Schiedsrichter. Am Ende ist Altach aus der Bundesliga abgestiegen. Wenn ich jetzt ehrlich bin, dann erzeugt dies in mir kein gutes Gefühl. Die Schiedsrichter müssen sich einmal der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst werden. Aber wir sind ja “nur” Dornbirn. Wenn im Wiener Derby ein fragwürdiger Elfmeter gegeben wird, dann ruft das gleich den Vorsitzenden des Schiedsrichter-Ausschusses auf den Plan. Da frage ich mich schon: Was soll ein FC Dornbirn machen, damit er gehört wird?

Haben Sie nicht die Befürchtung, dass sich Ihre Kritik an den Schiedsrichtern in weiterer Folge noch negativer für den Klub auswirken könnte?
Höfle:
Ich gehe davon aus, dass sich auch die Schiedsrichter der Kritik stellen. Wie gesagt: Formschwankungen sind zu akzeptieren. Aber dann bitte nicht nur intern abhandeln. Eines ist klar: Die Wahrnehmung des Vereins ist eine subjektive. Dem könnte entgegengesteuert werden, wenn mögliche Konsequenzen für die Unparteiischen auch von außen nachvollziehbar wären.

Zwei Fragen zur Lizenzierung. Wurden die Unterlagen fristgerecht eingereicht und auf wie viel beläuft sich das Budget?
Höfle:
Wir haben die Lizenz beantragt und werden jetzt in der Nachreichfrist auch alle Unterlagen abgeben. Diese wurden in den letzten Tagen von unserem Rechtsberater geprüft. Die Höhe des veranschlagten Budgets beläuft sich – wie im laufenden Jahr – auf 1,3 Millionen Euro.

Drei Spiele, drei Elfmeter – die Chronologie der Geschehnisse.

Tatort Birkenwiese. Es ist Freitag, der 26. Februar, man schreibt die 67. Minute, als SR Kollegger auf einen “Faller” von Marco Mellinger hereinfällt. Den fälligen Strafstoß nutzen die Juniors zum 1:0 – am Ende sollte es der Siegtreffer bleiben. Tatort Birkenwiese. Mit dem 5. März fängt die Derbyzeit an. Dornbirn führt nach etwas mehr als einer Stunde gegen die Austria überraschend 3:1. Dann hebt Amadou Rabihou im Strafraum ab und SR Schmid zeigt unmissverständlich auf den Punkt. Das 3:2 aber bringen die “Rothosen” über die Zeit. Tatort cashpoint-Arena. Altach drückt, Dornbirn verteidigt sich dank Torhüter Markus Breuss mit Geschick – bis zur 21. Minute. Altachs Tomi zieht in den Strafraum, Breuss wirft sich ihm entgegen, wehrt ab, doch der Spanier hängt sich geschickt ein – Elfmeter.

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • "Elfmeterserie gibt zu denken"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen