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ELF 2025: Magisches Finale am Salzburgring - überschattet von tragischem Todesfall

Mit einem musikalischen Höhenpunkt ist am Samstagabend das Electric Love Festival 2025 zu Ende gegangen. Leider wurde das ELF auch von einem tragischen Unglück überschattet.

Vier Tage lang wurde der Salzburgring zum pulsierenden Herz der elektronischen Musikszene. Zehntausende Menschen tanzten, lachten, feierten und schufen gemeinsam ein Erlebnis, das noch lange nachhallen wird.

Den emotionalen Schlusspunkt setzte Toby Romeo, der als letzter Act auf der Mainstage sein Heimspiel feierte. Sein Auftritt wurde von einem spektakulären Feuerwerk begleitet, das den Himmel über dem Flachgau in bunte Farben tauchte. Für den gebürtigen Salzburger war es bereits das dritte Closing in Folge und eines, das durch Energie, Nähe zum Publikum und spürbare Dankbarkeit beeindruckte.

Emotionale Höhepunkte und volle Bühnen

Schon zuvor hatte der Samstag musikalisch einiges zu bieten. Lilly Palmer, Deutschlands Techno-Queen, lieferte ein intensives und treibendes Set. Die Area vor der Mainstage war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch andere Bühnen, wie der Club Circus oder der Heineken Starclub, waren bis spät in die Nacht belagert. Die Stimmung blieb friedlich, ausgelassen und durchwegs positiv. Dementsprechend kann man nur ein Kompliment an das Publikum aussprechen, das bei Hitze, Staub und Dauerbeats stets Haltung bewahrte.

Während auf dem Gelände gefeiert wurde, herrschte auch auf den Campingplätzen reges Treiben. Am Sonntag folgte dann der organisatorische Kraftakt: Tausende Besucherinnen und Besucher traten die Heimreise an. Während die Zeltstädte langsam verschwanden, begannen Mitarbeiter und freiwillige Helfer mit dem Aufräumen.

Notfall während eines Auftritts – schnelles Handeln, tragisches Ende

Gegen 22:00 Uhr kam es am Samstagabend im Bereich der Hard Dance Valley Stage, während des Auftritts von VERTILE, zu einem medizinischen Notfall. Laut dem offiziellen Bericht der Landespolizeidirektion Salzburg musste das Sicherheitspersonal einschreiten, da sich eine Person „aggressiv“ verhalten habe. Im Zuge dieses Einsatzes verlor der 22-jährige Deutsche aus noch unbekannter Ursache das Bewusstsein.

Das Sicherheitspersonal und die Einsatzkräfte waren binnen kürzester Zeit zur Stelle und leiteten umgehend professionelle Reanimationsmaßnahmen ein. Diese Maßnahmen begannen bereits direkt im abgesperrten Pressegraben, zur Stabilisierung des Mannes. 

Jedoch konnte trotz aller Bemühungen sein Leben nicht gerettet werden. Der Mann verstarb noch vor Ort. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Salzburg laufen, eine Obduktion wurde angeordnet, um die genaue Todesursache zu klären. Der Vorfall wurde durch die Polizei erstmals gegen 00:33 Uhr offiziell bestätigt und in den frühen Morgenstunden von den ersten Medien aufgegriffen.

Dass die Stimmung vor Ort bis zur Veröffentlichung der tragischen Nachricht nicht merklich getrübt war, lag vor allem an der professionellen und diskreten Zusammenarbeit der Einsatzkräfte. Durch den rasch errichteten Sichtschutz und das koordinierte Vorgehen von Sicherheitspersonal und Sanitätern konnte der medizinische Notfall abgeschirmt und intensiv behandelt werden, ohne Unruhe im Publikum auszulösen.

Viele Besucherinnen und Besucher erfuhren erst am nächsten Tag, dass es überhaupt zu einem tödlichen Vorfall gekommen war. Die tragische Nachricht erreichte die Öffentlichkeit erst nach Mitternacht - da war der letzte Abend des Festivals bereits in seinen finalen Momenten.

Veranstalter und Sicherheitsdienst besonnen und professionell

Als Presse-Team erlebten wir das Sicherheits- und Sanitätspersonal beim diesjährigen Festival als äußerst aufmerksam, zugewandt und besonders sensibel im Umgang mit den Gästen. Auch im akuten Ernstfall wurde ruhig, koordiniert und mit größtem Respekt gehandelt. 

Neben dem Veranstalter Manuel Reifenauer, der sich tief betroffen äußerte, wandte sich das Team des Electric Love Festivals mit einer offenen und empathischen Nachricht an seine Community. Darin betonen die Veranstalter, dass das Festival ein Ort der Freude und des Miteinanders sein soll und wie schwer es falle, gerade in einem solchen Rahmen den Verlust eines jungen Menschen zu akzeptieren.

Das Team drückte sein tiefes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen, Freundinnen und Freunden des Verstorbenen aus und rief die Festivalbesucherinnen und -besucher zu Respekt, Ruhe und Zusammenhalt auf. Gleichzeitig wurde auf Hilfsangebote wie die österreichische Telefonseelsorge (142) verwiesen, die für alle da ist, die Redebedarf oder emotionale Unterstützung benötigen. 

Auch am Gelände gibt es eine sogenannte Mindful Crew. Zur Mindful Crew gehören geschulte Seelsorger:innen, die am Salzburgring bereit sind Menschen in schwierigen Momenten zu begleiten. Kostenfrei und rund um die Uhr. Psychische Gesundheit ist nach wie vor, auch bei Festivals, unheimlich wichtig. 

Aber Achtung: In der Mitteilung heißt es: „Spekulationen helfen niemandem. Lasst uns stattdessen in Zusammenhalt füreinander da sein.

Mit dieser Haltung unterstreicht das Festivalteam seinen Anspruch, nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch einen sicheren und menschlichen Raum zu schaffen, selbst in den schwierigsten Momenten. 

Rückgang medizinischer Einsätze: Zeichen für verbesserte Sicherheit

Trotz des tragischen Einzelfalls bleibt festzuhalten: Das Electric Love Festival 2025 verzeichnete deutlich weniger medizinische Notfälle als in den Vorjahren. Während 2023 über 1.000 Einsätze gezählt wurden, waren es heuer laut dem Roten Kreuz Salzburg nur rund 720, größtenteils aufgrund kleinerer Verletzungen oder Kreislaufproblemen. Die sanitätsdienstliche Infrastruktur war mit täglich rund 180 Einsatzkräften, mehreren Notärztinnen und einer mobilen Leitstelle so leistungsfähig wie nie.

Angesichts der Größenordnung von 180.000 Menschen ist diese Bilanz - rein statistisch betrachtet - ein positives Zeichen für die Sicherheit und Organisation des Festivals.

Ein Festival, das bleibt: Mit Licht und Schatten

Was bleibt, sind Erinnerungen an vier intensive Tage voller Musik, Begegnung und unvergesslicher Momente. Electric Love 2025 zeigte, wie kraftvoll gemeinsames Feiern sein kann, aber auch, wie schnell sich diese Kraft in Stille verwandeln kann.Das Festival hat erneut Maßstäbe gesetzt. Sowohl in seiner Inszenierung, seiner Vielfalt und seinem Anspruch. Und zugleich einen Moment der Demut eingefordert, der alle Beteiligten daran erinnert: Bei aller Euphorie zählt am Ende der Mensch.

Electric Love 2025 war ein Festival der Extreme: Das beginnt in Stimmung, wechselt zur Größe und mündet in Emotion. Was bleibt, sind unzählige Erinnerungen, beeindruckende Shows, neue Begegnungen - und die Verantwortung, auch in Zukunft ein sicheres Umfeld für alle Besucherinnen und Besucher zu schaffen.

(VOL.AT)

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