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Elektrisierende Postkarten-Idylle

Erste vkw Energiewanderung führte durch Geschichte und Gegenwart des Lünerseewerks.
Erste vkw Energiewanderung führte durch Geschichte und Gegenwart des Lünerseewerks.
Die Alpenrosen stehen in voller Blüte. Auch andere Pflanzen und Pflänzlein verleihen der alpinen Schroffheit rund um den Lünersee eine sommerliche Milde.

Am Himmel drängen sich bauschige Wolkenfetzen, die ab und an die Sonne verstellen, damit gleichzeitig aber für angenehme Temperaturen sorgen. Alles bestens also, um die erste vkw Energiewanderung dieses Jahres zu starten. Schon am Tag der Ankündigung war die Veranstaltung ausgebucht. Die Beförderung der Teilnehmer erfolgte umweltfreundlich mit Bus und Bahn.

Interesse an Information

Die Energiewanderungen der illwerke vkw, die schon fast Tradition sind, können auf ein treues und wissbegieriges Publikum zählen. Erika und Kurt aus Hard beispielsweise gehen mit, wann immer es ihnen der Termin erlaubt. „Meistens ist meine Frau die treibende Kraft“, bemerkt er mit einem Schmunzeln, und ist ihr dafür so gar nicht undankbar. Er selbst mag das Wandern entlang von Seen ebenfalls. Auch Informationen darüber, wie sich Energiewirtschaft und Umwelt bzw. Natur vereinbaren lassen, interessieren den pensionierten Lehrer. „Außerdem bin ich gerne in der Gruppe unterwegs“, sagt er. An diesem Samstag zum ersten Mal dabei ist Ulli aus Hohenems. Sie und ihr Mann haben von Freunden den Tipp bekommen und ihn beherzigt. „Die Wanderung ist perfekt organisiert“, lobt Ulli und verrät noch, dass sie durchaus an Technik interessiert sei.

Karl Dörler, langjähriger vkw-Mitarbeiter und jetzt versierter durch-Land-und-Leute-Führender, begleitet auch diese Tour.

Spannende Erzählungen

Die Teilnehmer mögen zuweilen wechseln, ohne ihn hingegen läuft nichts: Karl Dörler. Mit seinen Erzählungen über die Geschichte des Lünersees, einem der ursprünglich größten Naturseen in den Alpen, der Douglasshütte, die den Namen des Mitbegründers des Alpenvereins, John Sholto Douglass trägt, bis hin zum Bau des Pumpspeicherwerks Lünersee I, seinerzeit das größte in Europa, vermag er die Besucher zu fesseln.  Auch die verwandtschaftlichen Bande von Douglass, die bekannte Namen wie Grete Gulbransson und Jakob Jehly umfassen, kommen zur Sprache, ehe es auf die Wanderung rund um den See geht. Unterstützt wird Dörler dabei von Hubert Wiltschi, Matthias Ganahl und Sarah Schönherr. Es ist eine gemütliche Tour. Von der Totalphütte her wabern Klänge von Alphörnern über den See. Die leuchtend bunten Blumenwiesen und sein intensives Türkis verschmelzen zur Postkarten-Idylle.

Energiewende-Projekt

Der nach der Mittagspause geplante Abstieg durch die Bürser Schlucht zum Umspannwerk fällt aus. Die Wegverhältnisse sind zu schlecht für eine Gruppe dieser Größenordnung. Deshalb geht es, für jene die wollen, von der Kapelle St. Wolfgang über das Kuhloch ans Ziel. Karl Dörler erzählt von den geologischen Verwerfungen, welche die Landschaft hier geformt und zum Teil tiefe Schrunden hinterlassen haben. Das Kuhloch selbst ist heute ein Naturdenkmal. Im Umspannwerk Bürs werden die Wanderer zum Abschluss von Klemens Schüssling in die riesigen Dimensionen des geplanten Pumpspeicherkraftwerks Lünersee II eingeweiht. Es gilt als Schlüsselfaktor der Energiewende und soll, wenn alles klappt, 2037 in Betrieb gehen.

Mehr Informationen zu den weiteren Wanderungen und Anmeldung unter vkw.at/wandern

Die Teilnahme ist kostenlos.

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