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Elch "Emil" genießt kühlere Temperaturen im Böhmerwald

Elch "Emil" wurde in den Böhmerwald gebracht.
Elch "Emil" wurde in den Böhmerwald gebracht. ©APA/LAND OBERÖSTERREICH
Elch "Emil", der nach mehreren Wochen der Wanderung in Österreich am Montag in der Nähe eines Autobahnkreuzes in Oberösterreich betäubt und in den Böhmerwald gebracht wurde, ist dort wohlauf und aktiv.
Elch "Emil" in Oberösterreich betäubt
Spätsommer macht Elch "Emil" zu schaffen

"Es geht ihm gut, es ist kühler, er ist auch tagsüber mehr unterwegs, läuft etliche Kilometer am Tag in die richtige Richtung", so Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie an der Universität für Veterinärmedizin in Wien, am Dienstag über Elch "Emil". Das weiß sie, weil Elch "Emil" während der Narkose eine Ohrmarke und einen Sender - nicht am Ohr, sondern am Geweih - verpasst bekam.

Experten geben keine exakten Standortdaten von Elch "Emil" weiter

Sein Weg sollte Elch "Emil" im besten Fall zu der im tschechischen Nationalpark Šumava lebenden Elchpopulation führen, in der aktuellen Brunftzeit angelockt vom Geruch der Weibchen. "Jedenfalls bewegt er sich derzeit nicht in den oberösterreichischen Zentralraum zurück", verriet die Wissenschafterin. Man habe sich bewusst dafür entschieden, "dass nur ein sehr kleiner Personenkreis aus der Wissenschaft Zugriff auf die aktuellen GPS-Daten von 'Emil' erhält", sagte die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Das Experten-Trio berichte ausschließlich an sie und an die SOKO-Elch - allerdings ohne die exakten Standortdaten weiterzugeben, denn Elch "Emil" soll wieder ganz Wildtier sein dürfen. Er finde derzeit in seinen natürlichen Rhythmus zurück, wie die vermehrte Tagesaktivität zeige.

GPS-Sender an Geweih von Elch "Emil" festgemacht

Die kleine Ohrmarke identifiziert Elch "Emil" und informiert, dass er eine Narkose bekam. "Das heißt, sein Fleisch ist nicht mehr zum Verzehr geeignet", so Bieber, wobei Elche in Österreich ohnehin das ganze Jahr über geschont werden und auch in Polen - "Emils" Herkunftsland - nicht mehr geschossen werden dürften. So hätten sich die Bestände dort erholt. Der GPS-Sender sei am Geweih festgemacht. "Der stört ihn nicht, und im nächsten Frühjahr wirft er ihn mit dem Geweih ab." Die Batterie halte ohnehin nur 30 Tage, denn eine längere Beobachtung hätte eines langwierigen Forschungsantrags sowie einer Tierversuchsgenehmigung bedurft.

(APA/Red)

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