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El Salvador: Neuer Präsident

Der Kandidat der rechtsgerichteten Regierungspartei ARENA, der Hörfunkunternehmer Elias Antonio Saca, hat sich am Montag zum Sieger der Präsidentschaftswahl in El Salvador erklärt.

Nach Angaben der Nationalen Wahlbehörde führte er nach Auszählung von 83 Prozent der Stimmen mit 57,4 Prozent. Für einen Sieg bereits im ersten Wahlgang war die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Sacas Gegenspieler, Schafik Handal von der 1982 zur Partei umgewandelten einstigen Guerillaorganisation Nationale Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) gestand seine Niederlage ein. Die Wahlbeteiligung lag den Angaben zufolge bei 70 Prozent.

Handal kam auf etwa 36 Prozent der Stimmen. Er erklärte, das Wahlergebnis mache Saca zum neuen Präsidenten des Landes. Handal lehnte es jedoch ab, Saca zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Dieser habe sich unfair verhalten und einen „Angstwahlkampf“ geführt. Saca, der wie Handal palästinensischer Abstammung ist, hatte dem früheren FMLN-Kommandanten und KP-Mann vorgeworfen, in dem zentralamerikanischen Land ein „kommunistisches Regime“ errichten zu wollen. Handal hatte gekontert, indem er auf Verbindungen der ARENA zu rechtsextremen Todesschwadronen hinwies.

Der zwölfjährige Bürgerkrieg in El Salvador zwischen Armee, ultrarechten Paramilitärs und der Guerilla wurde 1992 mit einem Friedensabkommen beendet. Umfragen hatten den Kandidaten der seit 1989 regierenden ARENA in Führung gesehen. Doch Handal hatte in den vergangenen Wochen vor dem Urnengang stark aufgeholt. Er führte einen Wahlkampf gegen die neoliberale Politik der ARENA und sagte der Massenarbeitslosigkleit den Kampf an.

43 Prozent der Salvadorianer leben amtlichen Angaben zufolge unterhalb der Armutsgrenze. Saca konzentrierte sich auf einen „Law-and-Order“-Wahlkampf und stellte unter anderem weitere Privatisierungen in Aussicht.

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