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El Kaida bekennt sich zu Anschlägen

Zu den schweren Bombenschlägen in der spanischen Hauptstadt Madrid hat sich am Donnerstag offenbar die Extremistenorganisation El Kaida bekannt.

Die in London erscheinende arabischsprachige Zeitung „Al Quds al Arabi“ („Arabisches Jerusalem“) hat ein vermutlich von der El Kaida stammendes Schreiben erhalten, in dem es heißt: „Wir haben erfolgreich das Herz des Kreuzfahrer-Europas infiltriert und einen der Stützpunkte der Kreuzfahrerallianz getroffen.“ Die Anschläge wurden als „Operation Todeszüge“ bezeichnet. Spanien gehörte zu den engsten Verbündeten der USA im Irak-Krieg.

Die Nachrichtenagentur Reuters in Dubai erhielt eine Kopie des Briefes, der mit „Abu-Hafs-el-Masri-Brigaden“ unterschrieben ist. Es war zunächst nicht möglich, die Echtheit des Schreiben zu überprüfen. Die Zeitung hatte bereits früher ähnliche Briefe von derselben Brigade erhalten, in der diese sich im Namen von El Kaida für die Anschläge auf zwei Synagogen im November in der Türkei und zu dem Anschlag auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad im August bekannte.

In dem E-Mail-Schreiben an „Al Quds al Arabi“ übernahm El Kaida auch die Verantwortung für den Anschlag auf die Freimaurerloge in Istanbul vom Mittwoch mit zwei Toten. Die Nachricht von dem Bekennerschreiben verstärkte im Nachmittagshandel in New York die Sorge der Investoren vor weiteren Attentaten und schickte die US-Aktienmärkte sowie den Dollar erneut auf Talfahrt.

Der Chef der verbotenen ETA-nahen Baskenpartei Batasuna (Einheit), Arnaldo Otegi, wies die Verantwortung der ETA für den Anschlag zurück und sprach von einer „Operation des arabischen Widerstands“. Vermutlich stünden islamistische Terroristen hinter den Attentaten. Dafür spreche auch, dass es keine telefonische Vorab-Warnung gegeben habe, wie es sonst bei ETA-Anschlägen immer der Fall gewesen sei.

El Kaida droht USA

Die El Kaida hat nach einem Bericht der arabischsprachigen Zeitung „Al Quds al Arabi“ den USA mit einem neuen schweren Terroranschlag gedroht. Das Blatt meldete am Donnerstag, die Drohung sei in dem Brief enthalten, in dem sich die Abu-Hafs-el-Masri-Brigaden als Teil der El Kaida zu den Bomben- Attentaten auf Züge und Bahnhöfe in Madrid bekannt hätten.

In dem Schreiben heiße es, ein großer Anschlag auf die USA sei zu “90 Prozent“ vorbereitet. Die Echtheit des Briefes ist jedoch noch nicht überprüfbar. Britische Fernsehsender betonten, es gebe keinen Beweis dafür, dass die Bekennerbotschaft echt sei. Spanien reagierte ebenfalls mit Zurückhaltung. Das Schreiben werde „mit äußerster Vorsicht“ analysiert, teilte ein Regierungssprecher mit. Es müsse geprüft werden, ob das Schreiben überhaupt echt sei.

Abu Hafs el Masri war der Kampfname des von US-Truppen in Afghanistan getöteten Militärchefs der El Kaida. Abu Hafs hieß mit bürgerlichem Namen Mohammed Atef und war früher in Ägypten Polizist gewesen

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