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Eklat um Strache im EU-Parlament

Strache warf einer ORF-Journalistin "Nestbeschmutzung" vor. Bei einer Frage zu Hitler und dessen "Ehrenbürgerschaft" kam es zum Eklat.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat bei einem gemeinsamen Auftritt mit der Vorsitzenden der französischen Front National, Marine Le Pen, im EU-Parlament in Straßburg für einen Eklat gesorgt. Auf die Frage eines ORF-Journalisten an Le Pen, wie sie es bewerte, wenn zuletzt einige FPÖ-Politiker nicht an einer Abstimmung über die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für Hitler teilnehmen wollten, zeigte Strache Nerven und sprach von “Nestbeschmutzung“. Marine Le Pen meinte dazu, sie habe das Gefühl, dass Hitler immer dann ins Spiel komme, wenn es keine anderen Argumente mehr gebe. Die Pressekonferenz artete fast in einen Eklat aus, als auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky nach Ende der Veranstaltung lautstark seinen Chef verteidigte.

Strache nannte die Fragestellung “unfassbar, schäbig” und damit werde “bewusst ein falsches Bild” der FPÖ dargestellt. “Weil Hitler in Österreich seit 1945/46 in keiner Stadt mehr Ehrenbürger ist. Denn rechtlich ist durch den Tod die Ehrenbürgerschaft automatisch erloschen” und durch einen alliierten Beschluss sei Kriegsverbrechern wie dem Massenmörder Hitler eine solche persönliche Ehrenbürgerschaft aberkannt worden. Der FPÖ-Chef hielt dem ORF-Journalisten vor, “wider besseres Wissen Nestbeschmutzung zu betreiben”.

Auf die Frage eines “Standard”-Journalisten, ob es möglich sei, Fragen in einem moderaten Ton zu stellen und beantwortet zu bekommen, zeigte sich wiederum Le Pen nicht gerade erbaut. “Wir brauchen uns tatsächlich hier keinerlei Lektionen” geben lassen, “wie wir uns ausdrücken. Ich bin ins Europaparlament gewählt. Wir wollen nur keine Fragen, die uns angreifen.”

Inhaltlich wiederholten beide Politiker ihre bekannten Standpunkte über den EU-Moloch, die Euro-Krise, die ein “Gefährdungsprojekt” darstellten, sowie über das Scheitern der Europäischen Union bei der Migration.

(Quelle: APA)

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