AA

Eklat im EU-Parlament: Wrabetz weist FPÖ scharf zurecht

Der Wirbel um eine missliebigen Journalistenfrage bei einer Pressekonferenz von FPÖ und "Front National" am Mittwochnachmittag im Straßburger EU-Parlament sorgt einmal mehr für Krach zwischen ORF und Freiheitlichen.
Eklat um Strache im EU-Parlament

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat am Mittwoch den ORF-Brüsselkorrespondenten Raimund Löw verteidigt und die von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky erhobenen Vorwürfe “aufs Schärfste zurückgewiesen”.

“Der ORF und die Mitarbeiter im Informationsbereich werden sich durch derartige Verunglimpfungen bei der Erfüllung ihres öffentlich-rechtlichen Auftrags auch weiterhin nicht beirren lassen. Ich fordere Herrn Vilimsky dringend auf, die unqualifizierten Angriffe auf ORF-Journalisten einzustellen”, so Wrabetz.

Löw sei seit Jahrzehnten eine der herausragendsten journalistischen Persönlichkeiten des ORF und nicht zuletzt deshalb im Februar dieses Jahres zum Außenpolitikjournalisten des Jahres gewählt worden, so Wrabetz. “Der Versuch, die journalistische Kompetenz des ORF-Brüssel-Korrespondenten in Frage zu stellen, disqualifiziert sich von selbst.”

ORF-Redakteure: Scharfe Kritk an FPÖ

Auch die ORF-Redakteure gingen noch am Abend in die Offensive. Die vom ORF-Korrespondenten gestellte Frage sei “legitim” und habe “nichts mit Vernaderung Österreichs zu tun”, wie dies von der FPÖ unterstellt werde, hieß es in einer Stellungnahme. Die von Vilimsky geforderten Konsequenzen für Löw würden nur allzu deutlich zeigen, welche Auffassung die FPÖ von Meinungs- und Redefreiheit habe. Löw selbst kann die Aufregung “nicht nachvollziehen”. “Mein Job als Journalist ist es, Fragen zu stellen. Mehr habe ich nicht getan.”

Löw hatte “Front National”-Chefin Marine Le Pen bei dem Pressetermin gefragt, wie sie es denn bewerte, dass zuletzt einige FPÖ-Politiker nicht an einer Abstimmung über die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für Hitler teilgenommen hätten. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte daraufhin den Korrespondenten der “Nestbeschmutzung” bezichtigt und die Frage als “unfassbar schäbig” bezeichnet. Die Pressekonferenz artete fast in einen Eklat aus, als auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky nach Ende der Veranstaltung lautstark seinen Chef verteidigte. In einer Aussendung warf er dem 59-jährigen Journalisten und langjährigen internationalen Korrespondenten später noch vor, als Jugendlicher in der Gruppe Revolutionärer Marxisten organisiert gewesen zu sein.

(apa)

 

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Eklat im EU-Parlament: Wrabetz weist FPÖ scharf zurecht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen