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"Eiserner Vorhang" No IX

&copy APA/Pfarrhofer
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Zum neunten Mal ist der Eiserne Vorhang der Wiener Staatsoper von einer berühmten Künstler-Persönlichkeit neu gestaltet worden: Am Montag wurde das neue Kunstobjekt präsentiert.

Der asiatische Künstler Rirkrit Tiravanija designte den tonnenschweren Feuerschutzwall in den Farben eines Fernseh-Testbilds und lieh sich den Fassbinder-Titel „Angst essen Seele auf“ für die großlettrige Aufschrift aus.

„Man wird sicher wieder sagen, das Bild vom letzten Jahr war viel schöner“, meinte Staatsopern-Direktor Ioan Holender. „Das hat man aber bisher noch jedes Jahr gesagt.“ Im vergangenen Jahr hatte die Österreicherin Maria Lassnig für die Gestaltung des 176 Quadratmeter großen Vorhangs verantwortlich gezeichnet.

Zum vierten Mal trat die Firma Magna als Sponsor auf. Das Haus am Ring profitiert nach Angaben von Holender in mehrfacher Hinsicht von Magna-Boss Frank Stronach: Ohne ihn wäre die Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ ebenso wenig möglich wie die heurige Adaption dieses Opern-Zyklus für Kinder sowie tausend verbilligte Karten für Kinder und Jugendliche zu diversen Großproduktionen.

Der in Buenos Aires geborene, in Thailand aufgewachsene und nun in New York und Berlin lebende Tiravanija versah den 16 Tonnen schweren Vorhang mit großen, bunten Stoffbahnen. Das Großbild wird mit einer Magnetkonstruktion auf den Eisernen Vorhang gespannt und verdeckt damit das denkmalgeschützte Orpheus- und Eurydike-Motiv aus dem Jahr 1955 von Rudolf Eisenmenger, der wegen seiner Leitungstätigkeit im Wiener Künstlerhaus zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft umstritten ist.

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