Darin warfen sie ihm vor, eine zugesagte Frist zum Schutz von Eisbären verpasst zu haben, um die Ölförderung vor Alaska nicht zu beeinträchtigen.
Der Eisbär wurde schließlich im Mai von der US-Regierung als bedrohte Tierart eingestuft. Der Einigung zufolge müssen die Schutzgebiete bis spätestens 30. Juni 2010 verbindlich festgelegt werden. Bei der Debatte über die am besten geeigneten Regionen hat die Öffentlichkeit ein Anhörungsrecht, wie Kassie Siegel vom Zentrum für Biologische Vielfalt mitteilte. Diese Umweltgruppe sowie Greenpeace und der Rat zur Verteidigung natürlicher Ressourcen hatten die Klage gegen Kempthorne angestrengt.
Die Ausweisung von Schutzgebieten für Eisbären, deren Lebensraum infolge der zurückgehenden Eisdecke in der Arktis immer kleiner wird, könnte zu Einschränkungen der Erdölförderung vor der Küste Alaskas führen. Dies sei dringend notwendig, denn die Erschließung neuer Ölfelder und mögliche Ölverschmutzungen stellten neben der Erderwärmung die größte Bedrohung für Eisbären dar, betonte Siegel.
In Washington laufen insgesamt fünf Verfahren, in denen gefordert wird, den Eisbär von der Liste bedrohter Tierarten zu streichen. Eine dieser Klagen wurde vom Staat Alaska eingereicht – auf Anweisung von Gouverneurin Sarah Palin, der republikanischen Kandidatin für die Vizepräsidentschaft. In der Tschuktschensee leben etwa 2.000 der rund 25.000 Eisbären der Arktis. Außerdem stellt dieses Randmeer nach Angaben von Biologen den Lebensraum von nahezu der gesamten weiblichen Population des Pazifischen Walrosses dar.