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"Einstieg in Fotografie": Wiener Leopold Museum zeigt "Magie des Objekts"

"Es ist der erste seriöse Einstieg des Leopold Museums in die Kunst der Fotografie", zeigt sich Diethard Leopold erfreut über die neue Schau.

Es ist zwar nicht die erste Fotoausstellung, die heute, Donnerstag, Abend im Leopold Museum eröffnet wird. Dennoch ist die Schau “Magie des Objekts”, eine rund 200 Werke umfassende Auswahl von Fotoarbeiten aus der Sammlung “Sputnik”, für Diethard Leopold “eine Art Premiere”, wie er bei der Presseführung erläuterte.

“Es ist der erste seriöse Einstieg des Leopold Museums in die Kunst der Fotografie“, sagte der Sammler-Sohn, der im Museum einen permanenten Fotoraum schaffen möchte und sich vorstellen kann, künftig auch Fotografien zu sammeln, sollten diese enger mit der Sammlung zusammenhängen. 

Auch Egon Schiele hat gerne fotografiert

“Unsere Sammlung umfasst im Wesentlichen den Zeitraum 1860 bis 1950”, so Leopold, “das war auch die klassische Periode der Fotografie.” Und schließlich habe sich auch Schiele mit Fotoarbeit auseinandergesetzt. Auf den “Haus-Künstler” werden in den nächsten Tagen besonders die Augen gerichtet sein, wenn am 22. Juni das Ölgemälde “Häuser mit bunter Wäsche” mit einem Schätzwert von rund 30 Millionen Euro bei Sotheby’s in London unter den Hammer kommt.

“Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis”, sagte Leopold, “und es zeichnet sich ab, dass es ein sehr gutes Ergebnis wird.” Mit dem Verkauf des berühmten Schiele-Werks will das Museum für die Kosten des “Wally”-Vergleichs aufkommen.

Zuvor gilt aber die Aufmerksamkeit noch der Fotoausstellung, für die der Künstler und Kurator Fritz Simak fotografische Arbeiten aus drei Jahrhunderten versammelt und auf bestechende Art und Weise arrangiert hat. “Wenn etwas Ähnliches neben einander hängt, muss man genauer hinsehen”, stellte die Sammlerin Andra Spallart fest, die gemeinsam mit Simak das Label “Sputnik” ins Leben gerufen hat, nachdem dieser ihr vor einigen Jahren geholfen hatte, Ordnung und Stringenz in die Sammlung zu bringen. “Ich bin einfach nur inspiriert und fasziniert von diesen Werken, die meinen Blick auf das ganze Leben verändert haben”, so Spallart.

Den Blick auf Details zu verändern oder zumindest zu schärfen, dürfte auch in der Absicht Simaks gelegen sein. Er wolle jedoch “die Aura und Zusammenhänge der Bilder nicht zerreden”, die Hängung stehe ohnedies für sich. In den zwei Räumen finden sich Werke von Henri Cartier-Bresson, Robert F. Hammerstiel und Karl Lagerfeld ebenso wie Fotografien von Ansel Adams, Nobuyoshi Araki, Valerie Loudon oder Edward Weston. Da steht eine menschliche Skulptur von Erwin Wurm neben einem weiblichen Akt aus den 20er Jahren, da wird neben dem Aufruf “Esst mehr Rindfleisch” die industrielle Tiertötungsmaschinerie abgebildet. Was sich von der Ferne ähnlich sieht, offenbart oft erst aus der Nähe seine subversive Gegensätzlichkeit.

“Magie des Objekts” ist nach den Personalen zu Erich Lessing und Christoph Lingg die nächste größere Fotoausstellung im Leopold Museum. Zur Schau ist auch ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Carl Aigner, Diethard Leopold, Gerald Piffl und Timm Starl erschienen. Die Ausstellung läuft bis 3. Oktober.

(apa)

 

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