Jenseits der Great Dividing Range, dem Küstengebirge an der Ostseite Australiens, verlässt man schrittweise die Zivilisation und kommt dem eigentlichen Outback immer näher. Randlich existieren noch Weizenfelder, Rinder- und Schafweiden, später nur mehr einsame Farmhäuser, bis schlussendlich die Farben Rot und Braun die Vorherrschaft gewinnen, ab und zu durchbrochen von den Grüntönen der Büsche und Bäume oder vom Weiß einzelner Salzseen.
Westlich von Alice Springs wird die Monotonie des australischen Tafellandes durch eine Reihe von Inselbergen unterbrochen, von denen der Uluru (großes Bild) mit 867 Metern Höhe neben dem Barriere Riff wohl die Topattraktion dieses Kontinents für Naturfreunde darstellt.
Der berühmte Uluru
Als einer der größten Monolithe der Erde verkörpert er heute allerdings nur mehr ein Relikt eines uralten Gebirges, bei dem innerhalb einer geologischen Faltungsperiode die ursprünglich waagrecht gelagerten Sedimentschichten senkrecht gestellt wurden.
Die heutige Form dieses zentralen Heiligtums der Aborigines ist das Erosionsergebnis eines gewaltigen, ursprünglich eine Spitze tragenden Sandsteinblocks, der unter der Erde seine Fühler noch einige tausend Meter in die Tiefe streckt. Wie ein steinernes Chamäleon ändert der Berg je nach Lichteinfall seine Rottöne, springt bei Sonnenuntergang von Rostrot über Schokoladebraun bis zu Violett.
Unglaublicher Ausblick
Unüberbietbar ist der Rundblick vom Rücken dieses Farbwechslers. Erst hier oben kommt die unermessliche Weite des Tafellandes so richtig zum Ausdruck. Ein Besuch des Roten Herzens” sollte auf alle Fälle mit einem Flug über diese Zentrallandschaft abgeschlossen werden, da die Sandsteingiganten dras¬tisch an Plastizität gewinnen und die unermessliche Weite des Outbacks noch intensiver ins Bewusstsein dringt.
Nach einem längeren Aufenthalt im Outback, fasziniert von dieser einzigartigen Naturlandschaft und berührt von den Begegnungen und Kontakten mit den Aborigines, wurde ich in Sydney, der ältesten, größten und schönstgelegenen Stadt dieses Kontinents, in die Realität des Lebens zurückgeholt und wieder an die heimatlichen Gepflogenheiten erinnert. Die traumhafte Lage dieser Stadt fällt schon beim Anflug auf!
Traumhafte Lage
Meerseitig von einem Labyrinth von Buchten umhüllt und im Übermaß mit Grünflächen und Parkanlagen ausgestattet, ist ihr in knapp mehr als zwei Jahrhunderten der Aufstieg von einer kleinen Siedlung zur Weltmetropole gelungen. Wenige Meter vom Circular Quay, dem Anlegeplatz der Fähren und Überseeschiffe, der eingebettet zwischen der Harbour Bridge und dem Opera House liegt, beginnen die Rocks”, Sydneys ältester Stadtteil, wo sich die ersten Hütten, Kneipen und Bordelle befanden.
Nach 14-jähriger Bauzeit und um 100 Millionen australische Dollar teurer als veranschlagt fand 1973 unter Beisein von Königin Elisabeth II. die feierliche Eröffnung des inzwischen weltberühmten Opernhauses statt.
Die hervorragende Infrastruktur der Weltstadt macht es möglich, in wenigen Minuten King’s Cross, Sydneys Vergnügungsviertel, zu erreichen. Dieser Bezirk ist von einem gravierenden Strukturwandel geprägt, einst als Wohngebiet der Künstler und Juden bekannt, verkörpert er bei Nacht heute eher eine Miniaturausgabe von St. Pauli. Allerdings hinterlässt dieses begehrte Einkaufszentrum durch die vielen Fachgeschäfte und Spezialitätenrestaurants tagsüber einen recht soliden Eindruck.
Viktorianischer Stil
Paddington hingegen zählt zum bevorzugten Wohngebiet wohlhabender Bürger. Ein besonderes Anliegen der Stadtverwaltung war es, die vielen noch im viktorianischen Stil erbauten Terrassenhäuser weitgehend zu erhalten, was optimal gelungen ist. Die mit schmiedeeisernen Geländern und mit Holzschnitzereien verzierten Balkone stehen im Einklang mit der alten Architektur, so dass die meist in Pas¬tellfarben getünchten Häuser zur Augenweide ganzer Straßenzüge wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich in dieser toleranten Stadt, bedingt durch den regen Zustrom von Immigranten aus allen Teilen der Welt, ein ausgesprochen kosmopolitisches Flair zu entwickeln, dank einer kulturellen Eigenständigkeit und Entfaltungsmöglichkeit der vielen ethnischen Gruppen.
800
Millionen Jahre ist der Uluru alt, ebenso wie das Kata-Tjuta-Massiv. Der Sitz der Ahnen besteht aus rostrotem Arkose- Sandstein, der seither einer steten Verwitterung ausgesetzt ist. Die Farbe rührt von dem hohen Eisengehalt her.
Der Nationalpark
Der Uluru oder Ayers Rock liegt im Uluru-Kata-Tjuta- Nationalpark im Northern Territory. Der 1336 km² große Nationalpark, in dem neben dem Uluu auch die benachbarten Kata Tjuta (Bild) liegen, gehört zum UNESCO-Weltnatur- und Weltkulturerbe.
Nationalpark der Aborigines
1985 hat Australien den Nationalpark an die Ureinwohner zurückgegeben. Sie sind für die Pflege und Erhaltung zuständig. 1995 wurde der Berg offiziell wieder in Uluru, der Mount Olga in Kata Tjuta und der Ayers Rock-Mount Olga National Park in Uluru-Kata Tjuta National Park umbenannt. Das Besteigen des Uluru ist auf der gekennzeichneten Strecke erlaubt an heißen Tagen empfiehlt es sich, bis 8 Uhr damit zu beginnen, da danach der Aufstieg geschlossen wird. Der Eintritt in den Nationalpark kostet 25 australische Dollar pro Person (Drei-Tages-Karte). Die Übernachtung erfolgt im etwa 15 km entfernten Yulara, die Anreise ist über den lokalen etwa 10 km entfernten Flugplatz möglich.
REISETIPPS
Aborigines. Die australischen Ureinwohnerbesiedelten vor etwa 40.000 bis 50.000 Jahren den Kontinent. Aborigines sind kein einheitliches Volk, sondern bestehen aus mehreren Völkern, Stämmen oder Clans mit oft höchst unterschiedlichen Gebräuchen und Sprachen.
Museum. Das älteste Museum desLandes ist das 1827 am Hyde Park in Sydney errichtete Australian Museum. Es enthält umfangreiche naturhistorische Sammlungen, aber auch Sammlungen zur Geschichte und Kultur der indigenen Bevölkerung.
Galerie. Australische Kunst von den kolonialenAnfängen bis zu zeitgenössischen Künstlern beherbergt die Art Gallery of New South Wales, gebaut um 1880 in Sydney. Die hier angeschlossene Yiribana Gallery ist die weltweit größte Sammlung indigener australischer Kunst.
Der Turm
Der Sydney Tower ist 305 Meter hoch und bietet einen Überblick über die ganze Stadt. Er besitzt eine Besucherplattform und zwei Drehrestaurants und ist voll verglast.
Die Brücke
Die Sydney Harbour Bridge (Spitznamen Kleiderbügel) zählt mit einer Spannweite von 503 und einer Höhe von 135 Metern zu den längsten Bogenbrücken der Welt.
Die Oper
Das Sydney Opera House (vom Dänen Jorn Utzon geplant) ist eines der markantesten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Sydney.
REISEINFORMATIONEN
Anreise. VieleFluggesellschaften fliegen Australien an, die Preise variieren erheblich. Beim Vergleich sollten Flugdauer und eventuelle Zwischenstopps berücksichtigt werden.
Währung. AustralischerDollar für einen Euro bekommt man zur Zeit etwa 1,60 AUD.
Klima. Die Jahreszeiten in Australien sind denen der nördlichen Hemisphäre entgegengesetzt. Von Dezember bis Februar ist es in den meisten Teilen des Landes Sommer, im tropischen Norden herrscht Regenzeit.
Visum. Es herrscht generelle Visumspflicht für alle Ausländer außer Neuseeländern. Infos im Internet www.immi.gov.au/visawizard.
Infos. UIuru-Kata Tjuta- Nationalpark: UIuru-Kata Tjuta- Nationalpark: www.environment.gov. au/parks/uluru, allgemein:www.australia.com/de,Österreichische Botschaft in Australien (Canberra):www.austriaemb.org.au.
VN-H.Mitteldorfer