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Einigung im deutschen Ärztestreik

Aufatmen nach drei Monaten Ärztestreik an deutschen Universitätskliniken: Der Streit zwischen Ärztegewerkschaft und Arbeitgebern ist endlich beigelegt worden.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) einigte sich am Freitag in Berlin mit den Arbeitgebern von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 22.000 Mediziner an mehr als 30 Kliniken. Die Ärzte sollen demnach 3600 Euro im ersten Jahr und 3800 Euro im zweiten Jahr erhalten. Es handelte sich um den größten Ärztestreik in der deutschen Geschichte.

Der MB-Vorsitzende Frank Ulrich Montgomery kündigte am Freitag nach knapp fünfstündigen Verhandlungen an, die Streiks würden rasch „heruntergefahren“. Erst das in rund zehn Tagen erwartete Ergebnis einer Urabstimmung werde aber Klarheit über das Ende der Ausstände bringen. Die Ärzte von dem Tarifvertrag zu überzeugen, werde nicht einfach.

„Wir haben hier heute Tarifgeschichte geschrieben“, sagte Montgomery. Gleichwohl gebe es „einige Kröten“ zu schlucken. So seien nicht die geforderten Verbesserungen für junge Ärzte um weitere 100 Euro pro Monat erreicht worden. Der MB habe aber den historischen Tarifvertrag nicht gefährden wollen.

Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Hartmut Möllring, betonte, der Abschluss bringe „erhebliche Bezahlungsverbesserungen für die Ärzte“. Allerdings wäre die Verständigung auf 3600 Euro Grundlohn im ersten Jahr und 3800 Euro im zweiten Jahr im Westen nach Darstellung Möllrings bereits vor Wochen möglich gewesen.

Der Marburger Bund hatte ursprünglich 30 Prozent mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen verlangt. Seit dem 16. März waren zeitweise mehr als 13.000 Mediziner im Ausstand, in den Kliniken war nur noch eine Notversorgung gewährleistet. Die Patienten einzelner Krankenhäuser oder Abteilungen wurden in andere Kliniken verlegt.

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