Die Taliban hatten die Tötung angedroht, falls nicht bis 11:30 MESZ zehn ihrer inhaftierten Kämpfer freigelassen würden. Andererseits sollen nach Medienberichten acht Geiseln frei gelassen worden sein. Südkorea soll Lösegeld dafür gezahlt haben.
Da die Regierung in Kabul unsere Forderung ignorierte und unsere Gefangenen nicht freiließ, haben die Taliban eine männliche koreanische Geisel erschossen, begründete ein Taliban-Sprecher die Tötung der einen Geisel. Er warf der Regierung vor, nicht ehrlich in den Verhandlungen zu sein. Die Liste mit den Gefangenen, die mit den Geiseln ausgetauscht hätten werden sollen, sei bei den Verhandlungen übergeben worden. Im Gegenzug sollten acht Entführte freigelassen werden.
Der Taliban-Sprecher nannte zudem eine letzte Frist für die Freilassung der gefangenen Gesinnungsgenossen. Sollten die Taliban nicht bis 22.30 Uhr MESZ am Mittwoch auf freiem Fuß sein, werde man den Rest der koreanischen Geiseln töten, betonte Qari Mohammed Yousuf. Das ist die letzte Frist.
Aus Regierungskreisen hieß es, die Verhandlungen mit den Taliban hätten eine kritische Phase erreicht. Zwar sei es das Ziel, alle Geiseln auf einmal frei zu bekommen, doch habe die Regierung in den Kontakten mit den Geiselnehmern verschiedene Optionen. Die Koreaner waren am vorigen Donnerstag in der südlichen Provinz Ghazni entführt worden.