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Eine Schule voll mit Ideen

Dornbirn -  „Ich bin, was das Pädagogische betrifft, erblich vorbelastet. Schon in der Volksschule war für mich klar: Ich werde Lehrer. Mein Vater war Lehrer und später Direktor, meine beiden Töchter sind ebenfalls Pädagoginnen. Das zieht sich bei uns durch die Familie“, lacht Reinhard Schatzmann, der an seiner Volksschule in Dornbirn-Rohrbach schon umgesetzt hat, was die Politik nach der Präsentation der neuesten PISA-Zahlen fordert: Die Förderung der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

An der Volksschule Rohrbach geschieht genau das, mit engagierten Lehrern und tollen Ideen, die auch umgesetzt werden. „Ich lese persönlich schon wahnsinnig gerne. Als ich dann vor vier Jahren als Direktor an die Volksschule Rohrbach kam, hatte ich da schon einige Ideen im Gepäck und das Glück, dass sie bei den Lehrerkollegen sofort auf offene Ohren gestoßen sind. Wir ziehen alle an einem Strang“, erzählt Schatzmann. Eine Schulbibliothek sollte her. Man fand den Raum dafür, eifrige Unterstützer und Lehrerinnen und Lehrer, die gerne auch einmal einen freien Nachmittag für das Bestücken der Regale mit Kinderbüchern opferten. 300 Kinder strömen täglich in Reinhard Schatzmanns Volksschule. Sie alle, und nur sie, haben eine Lesekarte für die hauseigene Bibliothek im Rucksack. Jede Klasse hat pro Woche ihre fixe Bücherstunde im Stundenplan reserviert, mit der öffentlichen Bibliothek arbeitet man eng zusammen. Workshops und Lesestunden werden gemeinsam organisiert. Und dann sind da ja noch die Leseomas und -opas, die den Kindern aus zukünftigen Lieblingsbüchern vorlesen, die Lesepaten – Schüler der vierten Klassen, die für die Erstklässler tolle Bücher aussuchen – und das Lesequiz. Schatzmann: „Alle 14 Tage stellen wir ein Buch vor. Anschließend daran gibt es dann ein Quiz und auch eine Verlosung. Der Hauptpreis ist natürlich ein Buch. Durchschnittlich nehmen an unserem Bücherquiz 100 Kinder teil.“

Ein kleiner Wunsch

Ihm sei es ein Anliegen, so Schatzmann, dass seine Kinder, wenn sie einmal die Volksschule verlassen, bestehen können – im schulischen und sozialen Bereich. „Schule soll ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Ein Ort, an dem ich den Kindern das Rüstzeug für ihr Leben mit auf den Weg geben kann“, erklärt Schatzmann, und wenn er einen Wunsch äußern dürfte, dann würde sich dieser an die Elternschaft richten. „Es gibt Kinder, die noch nie etwas von Kindermärchen gehört haben. Ich würde mir da wünschen, dass die Eltern ihren Kindern wieder mehr vorlesen. Das fördert die Lesefähigkeit so ungemein und es entsteht eine unglaubliche Nähe, wenn Eltern und Kinder gemeinsam lesen“, hofft Reinhard Schatzmann auf die Erfüllung dieses Wunsches. An seiner Schule trifft das bereits zu.

 

ZUR PERSON

Reinhard Schatzmann

Direktor der Volksschule Dornbirn Rohrbach

Geboren: 15. April 1956 in Feldkirch

Ausbildung: PÄDAK Feldkirch, Weiterbildungen u. a. zu den Themen Lesen und Legasthenie

Laufbahn: unterrichtete an der VS Dornbirn Markt, der Hauptschule Haselstauden und ist seit vier Jahren Direktor der VS Dornbirn Rohrbach

Familie: verheiratet, drei Kinder Wohnort: Dornbirn

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