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Eine Million Kinder werden jedes Jahr verkauft

„Mädchen und Buben sind in der EU ebenso Opfer von Kinderhandel wie in Afrika, Asien Nord- und Südamerika", stellte die Organisation "Terre des hommes" in Berlin fest.

Terre des hommes fordert grenzüberschreitende Aktionen gegen die Drahtzieher.

Das Geschäft mit Kindern sei für sie ebenso lukrativ wie der Handel mit Waffen und Drogen. „Es bringt hohe Renditen bei äußerst geringen Investitionen.” Auf einem Markt in Rumänien liege der Preis für ein Kind zwischen 45 und 175 Euro. „Im Empfängerland beträgt der Preis das Zehnfache”, sagte Boris Scharlowski von Terre des hommes.

Das Geschäft mit Kindern hat nach Angaben der Hilfsorganisation vor allem in Ost- und Südosteuropa nach dem Zusammenbruch des Kommunismus erheblich zugenommen. „Sie betteln oder waschen Autoscheiben in Griechenland und Spanien. Sie werden gezwungen, in Deutschland Diebstähle zu begehen und werden in ganz Europa als Sexualobjekte ausgenutzt”, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Studie.

Neben dem Sexgeschäft und dem Einsatz als „Klau-Kinder” würden die Kinderhändler auch den Markt für illegale Adoptionen und für Hausangestellte beliefern. „Die Bekämpfung des Kinderhandels ist dort erfolgreich, wo eine koordinierte Zusammenarbeit von Regierungen, UNO-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen stattfindet”, sagte der Autor der Studie, der Brite Mike Dottridge. „Es reicht nicht aus, die Strafen für die Verantwortlichen zu erhöhen oder gar Kinder in ihre Heimatländer abzuschieben”. Dort kämen sie erneut direkt in die Fänge der Kinderhändler.

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