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Eine Legende für Unterwegs

Wenn der reale auch endet, der heiße Release Sommer für PSP Titel erster Güte geht weiter: Beat 'em Up Fans aufgepasst: Hier kommt eines der besten Spiele des Genres auf Euch zu.

Tekken Dark Ressurection ist mindestens so gut wie einst Tekken 5 auf der PS2, und einer der besten und technisch überzeugendsten PSP-Titel.

Für viele Jünger des gepflegten Handgemenges ist die Tekken Serie das – man verzeihe mir diesen Ausdruck – beste „Prügelspiel“ aller Zeiten. Spielmodi, Flüssigkeit der Animationen, charismatische Charaktere, unzählige Kampfstile und ein durch die direkte Steuerung guter Zugang mit einem nicht allzu hohen Schwierigkeitsgrad. Tekken hat sogar mir immer gefallen und es hebt sich gerade in punkto Schwierigkeit wohltuend vom neuesten Dead or Alive Teil (auf der Xbox 360), der einen im Gegensatz dazu mehr als einmal gefrustet ins Pad beißen lässt. Und wenngleich die Eingabe auf der PSP einen Tick direkter sein könnte, der kleine PSP Schirm bei schnellen Bewegungen leicht nachzieht – das Game, das mehr als eine schnöde Umsetzung von der PS2 ist, begeistert von Anfang an.

Nach dem Einlegen der Disc und der Anwahl des Arcade Modus stehen sofort alle Recken zur Verfügung, freigespielt muss keiner mehr werden. Einen Kämpfer und einen Gegner angewählt und los geht’s. Mein Favorit ist Capoiera, gleich zwei Kämpfer beherrschen diese Technik. Die Mädels sehen wie in Spielen dieser Art üblich (man könnte meinen, es richte gäbe keine weiblichen Beat `em Up Fans) wieder mal zum Anbeißen aus, und bewegen sich gewohnt flink und sehr elegant – sie sind den zwar hart zuhauenden aber ungleich plumperen und trägeren männlichen Protagonisten zumindest gegen die KI haushoch überlegen.

Tekken Dark Ressurection basiert auf dem fünften Teil der Serie auf der PS2, ist aber eine vollkommen eigenständige sehr liebevolle Umsetzung des Spielprinzips auf Sony´s tragbare Spielekonsole. Das Game ergänzt die Reihen der Kämpfer um zwei weitere Recken: Lili und Dragunov, Lili nutzt eine elegante Mischung aus anmutigen Bewegungen und mörderischen Kicks. Dragunov hingegen ist ein knallhartes und ausgesprochen schweigsames Mitglied eines russischen Militär-Spezialteams und kämpft einen harten, gradlinigen Stil, der ein wenig an eine Mischung aus Ninja Raven und einem Grizzly erinnert. Ebenfalls wieder mit im Team: Armor King, der Tekken-Kennern aber schon aus früheren Teilen vertraut sein sollte. Die Riege der wählbaren Recken wächst somit auf 34 Fighter mit den Kampfstilen Tae-Kwon-Do, Jeet-Kune-Do, Capoeira, Vale Tudo, Boxen, Judo, Karate, Muyai-Thai – außerdem tummeln sich mit Känguruh Roger (samt Roger Jr. im Beutel) und Bär Kuma (bzw. sein Pendant Panda) auch noch einige tierische Fighter im Programm.

Nach einem erschreckend kurzen Ladevorgang klappt die Kinnlade das erste Mal runter: Das soll ein PSP Titel sein? Detailliert modellierte Figuren, perfekte, ruckel- und störungsfreien Animationen? Liebevolle, vor Details strotzende Arenen, eine abwechslungsreicher als die andere, – coole Effekte? Das alles läuft mit butterweichen aber flotten Bewegungen ruckelfrei ab. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man geringfügig gröbere Texturen wie auf der PS2, was sich aber durch die Größe des Schirms nicht störend auswirkt.

Neben des motivierenden Arcade Modus – mittels gewonnener Punkte können Goodies wie andere Outfits eingekauft werden, um somit seinem Lieblingsprotagonisten auch für das Spiel gegen andere ein unverwechselbares Äußeres zu verleihen, locken Story-Modus, eine komplette Meisterschaft im Tekken Dojo, Multiplayer via WLAN oder eine Partie Tekken Bowling. Die Levels wurden komplett überarbeitet! Wenngleich die meisten Areale bekannt sind, sehen sie doch anders aus. So laden ein Innenhof, der in voller Blüte steht, der Eingang zu einer Tigerhöhle, ein Partyboot nachts und eine sommerliche Grünfläche zum fröhlichen Gebalge. Dazu gibt es einige neue Areale, die wie üblich teilweise zerstörbar sind: eine vom fahlen Mondlicht schummrig durchflutete Waldlichtung, eine nebellastige Sumpflandschaft, ein staubiges Industriegebiet, in dem ein bedrohlich wirkender Hubschrauber seine Runden dreht und ein Mädchen-Jugendzimmer in grusligem Rosa.

Die Steuerung ist wie gewohnt, jeder der vier Hauptbuttons steht für je einen Arm und ein Bein. Die Freude wird leider durch das etwas schwammige Digipad getrübt! Standardaktionen funktionieren ganz wunderbar, sobald allerdings schräge Richtungsangaben ins Spiel kommen, wird’s zäh. Im Eifer des Gefechts verliert man durch ein notwendiges schnelles Umgreifen zum Analognippel wertvolle Zeit.

Fazit: Tekken Dark Ressurection kommt fast zu hundert Prozent an Tekken 5 auf der PS2 heran und ist derzeit einer der besten PSP Titel überhaupt. Warum es nicht ganz so gut ist, liegt an der etwas ungenauen Steuermöglichkeit. Außerdem werden Multiplayerfanatiker einen Onlinemodus schmerzlich vermissen. Dennoch: Ein klares Muss für jeden PSPler, der sich auch nur ansatzweise für Beat-em-Ups interessiert. Mal sehen ob eine kommende coole Soul Calibur Umsetzung diese hoch gelegte Latte noch erreichen kann.

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