Ihn bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Auch nicht das Unvorhersehbare. Dann braucht es jemanden, der Entscheidungen trifft. Joe Elsensohn ist so ein Typ. Dabei lässt der 54-Jährige nichts dem Zufall über. Akribisch hat der sportliche Leiter der Silvretta Classic die Wettfahrten vorbereitet. Eigentlich beginnt man schon ein Jahr im Voraus. Ein bisschen sei er jetzt schon mit den Gedanken im nächsten Jahr. Schließlich gilt es eine attraktive Strecke zu wählen, die allen die gleichen Chancen bietet. Es geht um Gleichmäßigkeit. Die Strecken sind so ausgelegt, dass auch ein Fahrzeug mit 23 PS gewinnen kann, verrät der Fachmann.
Sorgfältige Streckenwahl
Joe Elsensohn wählt die Wettbewerbs-Routen sorgfältig aus. Mehrfach wird die Strecke abgefahren. Zeitkontrollen werden festgelegt, Wertungsprüfungen definiert. Präzisionsarbeit, wie Elsensohn sagt. Wenn heute um 8.01 Uhr 160 seltene und schöne historische Fahrzeuge sowie 33 Elektro-Autos die zweite Etappe der Silvretta Classic in Angriff nehmen, dann ist der Rankweiler längst unterwegs. Er fährt eine Stunde vor dem Feld die Strecke ab, um noch einmal alles zu kontrollieren. Man weiß ja nie, ob nicht noch kurzfristig eine Straße gesperrt wird, so Elsensohn. Holzarbeiten könnten so ein Grund sein. Für ihn wäre so etwas der Super-Gau. Um die freie Fahrt kümmert sich der sportliche Leiter selbst.
Ehrenamtlich tätig
Joe Elsensohn leitet heuer zum dritten Mal die sportlichen Belange der Großveranstaltung. Davor kümmerte er sich um die Streckensicherung. Nur bei der ersten Auflage vor 14 Jahren sei er nicht dabei gewesen. Seither ist die Silvretta Classic ein Fixpunkt in seinem Terminkalender. Ehrenamtlich gegen eine Aufwandsentschädigung, erklärt er. Und nächstes Jahr sei er sicher auch wieder dabei. Längst hat ihn das Motorsportfieber gepackt. Dabei fasziniere ihn die Schönheit der historischen Fahrzeuge genauso wie die fortschrittliche Technik der Elektro-Autos, die es an diesem Wochenende im Montafon hautnah zu erleben gibt.
Keine Zeit zum Mitfahren
Elsensohn kümmert sich um den reibungslosen Ablauf der Wettfahrten. Selbst teilzunehmen, dafür fehlt die Zeit. Wenn, dann würde er lieber als Beifahrer mitmachen. Das ist eigentlich der anspruchsvollere Part, verrät er. Die Zeit ist auch der Grund, warum Elsensohn nicht selbst einen Oldtimer in der Garage hat. An der Begeisterung liegt es jedenfalls nicht. Wenn ich in Pension gehe, dann werde ich mir einen zulegen. Einen kleinen Roadster, denn der eigentliche Traumwagen, ein Dino Ferrari, werde sich leider nicht ausgehen. Bis zur Pension dauert es allerdings noch eine Zeit. Elsensohn arbeitet bei Liebherr, wo er sich um den Versand der riesigen Kräne kümmert. Auch da muss er sein Organisationstalent täglich unter Beweis stellen. Wie bei der Silvretta Classic, wo er mit seiner ruhigen Art für faire Wettbewerbsbedingungen sorgt.
(VN)