"Eine Ausnahme als Mensch und Musiker"
Sein Herz gehörte Wien, seine Seele dem Jazz. Er war eine Ausnahme als Mensch und als Musiker. Bis zuletzt habe Zawinul mit der ihm eigenen Begeisterung, Raffinesse und Perfektion den Menschen den Jazz nähergebracht, so Molterer in einer Aussendung. Die vielen unvergesslichen Erlebnisse mit Zawinul am Keyboard leben weiter.
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) drückte der Familie des Verstorbenen seine tief empfundene Anteilnahme aus. Mit Joe Zawinuls Tod verliere nicht nur seine Heimatstadt Wien, sondern die gesamte Welt eine außerordentliche Persönlichkeit und einen großartigen Künstler, der über Jahrzehnte die internationale Musikszene wie kaum ein anderer geprägt habe. Seine Sprache war stets die der Musik, mit der er alle Grenzen überwunden und die Herzen der Menschen erreicht habe, betonte Häupl in einer Stellungnahme.
Die Welt verliert den bedeutendsten Europäer in der Geschichte des Jazz, erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S). Zawinul schaffte den steilen Weg von Erdberg auf den Olymp des Jazz und blieb dabei seiner Heimatstadt eng verbunden. Er hat Generationen von Jazzmusikern geprägt, war Lehrmeister für die Jugend und Brückenbauer zwischen den Kulturen. Joe Zawinul wird weiterleben – durch seine Musik und durch die Menschen, die er durch sie prägte. Wien ist dankbar, dass der große Sohn und Musiker seine Geburtstadt ausgewählt hat, um hier mit dem Jazzclub Birdland weiterzuwirken, so Mailath in einer Aussendung.
Mit Joe Zawinul verlieren Österreichs Jazz-Liebhaber nicht nur einen hervorragenden Musiker. Zawinul und sein Schaffen sind einer der vielen herausragenden Belege dafür, dass unsere österreichische Kulturnation nach wie vor von großen Söhnen und Töchtern geprägt ist, reagierte BZÖ-Kultursprecher Veit Schalle auf die Todesnachricht. Es sei allerdings bezeichnend, dass große österreichische Talente immer erst ins Ausland gehen müssen, ehe sie und ihre Fähigkeiten anerkannt werden und sie als Weltstars nach Österreich zurückkehren. Mit Zawinul verliere der Jazz einen seiner bestimmendsten Entwicklungsimpulse, der ihn jahrzehntelang tief geprägt hat. Österreich hat einen seiner engagiertesten musikalischen Botschafter verloren – mit ihm ist eine große Stimme verstummt.