AA

Einbrecher sprang aus drittem Stock - tot

Der 17-jährige brach mit seinem 23-jährigen Komplizen in eine Wohnung auf der Linken Wienzeile ein. Als die beiden von der Polizei ertappt wurden, sprang der Jugendliche aus dem Fenster.

Die Flucht vor der Exekutive hat für einen 17-jährigen mit dem Tod geendet. Die alarmierten Polizisten hatten den Burschen und seinen 23-jährigen mutmaßlichen Komplizen im Stiegenhaus in einem Gebäude in der Linken Wienzeile 112 in Wien-Mariahilf überrascht, nachdem die beiden offensichtlich in eine Wohnung eingebrochen waren. Der Jugendliche sprang angesichts der Einsatzkräfte plötzlich durch ein geschlossenes Fenster und stürzte rund 14 Meter tief.


Die Polizei betonte, dass die Beamten den Georgier weder bedroht noch angegriffen hätten. „Sie waren auch zu weit weg, um eingreifen zu können“, meinte der Leiter des Kriminal-Kommissariats Mitte, Mag. Friedrich Löscher, zur APA.


Die Polizei war von einem Bewohner des Hauses verständigt worden, nachdem er am Montag gegen 22.00 Uhr Geräusche in einer Wohnung vernommen hatte, deren Besitzer gerade auf Urlaub ist. Die beiden mutmaßlichen Einbrecher wollten anscheinend mit der Beute den Tatort verlassen, als sie in einem Halbstock im Stiegenhaus auf die Beamten stießen.

Durch geschlossenes Fenster gesprungen


Während sich der 23-Jährige festnehmen ließ, lief der 17-Jährige Levan K. die Stiegen hinauf und sprang durch ein verschlossenes Fenster. Er erlitt ein Polytrauma und verstarb noch an der Unfallstelle. Wieso der Jugendliche so gehandelt hat, ist noch unklar. Es könnte aber sein, dass er die baulichen Gegebenheiten des Haus falsch eingeschätzt hatte. Nach alter Wiener Bauweise befand sich die Wohnung zwar in der zweiten Etage, doch war diese – dem Zwischenstock Mezzanin folgend – als “1. Stock“ angeschrieben.

Nur geringe Beute


Die Beute war hinsichtlich des tragischen Ausganges mehr als gering. „Sie haben lediglich eine Geldbörse und Schmuck gestohlen“, sagte Löscher. Ob die beiden Verdächtigen auch noch andere Delikte begangen haben könnten, wurde noch ermittelt. Die erste Einvernahme des festgenommenen Komplizen war wenig ergiebig. Auch der 23-Jährige konnte sich das Verhalten von K. nicht erklären.


Die Identität der Georgiers ist noch nicht völlig geklärt. Zwar wurde bei dem Verstorbenen eine Asylanten-Karte gefunden, doch könnte es laut Löscher sein, dass der 17-Jährige mit falschen Daten seinen Antrag gestellt hat. Der Bursche ist in Österreich bereits wegen Diebstahls in U-Haft gesessen.


Der Jugendliche, dessen Asylverfahren in erster Instanz abgelehnt und in zweiter Instanz noch in Schwebe war, war ursprünglich im Flüchtlingslager Traiskirchen untergebracht. Durch die U-Haft verlor er allerdings den Anspruch, weiter dort wohnen zu können. Danach wurde er kurzfristig in einer Betreuungsstelle in Wien versorgt, die vergangenen zwei Wochen dürfte er obdachlos gewesen sein.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Einbrecher sprang aus drittem Stock - tot
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.