Denn auch Olympiasieger müssen arbeiten.
Erste Goldmedaille
Er ist der einzige Vorarlberger, der aus Turin eine Goldmedaille heimbringen konnte. Und es ist seine erste Goldmedaille bei Paralympics. Robert Meusburger hat derzeit volles Programm. Gestern Abend Empfang in Egg, heute Treffen mit dem Landeshauptmann.
Im Riesenslalom fehlten noch sieben Hundertstel auf den ersehnten Sieg, beim Slalom hat einfach alles gepasst. Die Goldmedaille im Slalom war für mich eine Überraschung. Im ersten Moment geht dir alles durch den Kopf. Wirklich realisiert habe ich den Olympiasieg erst später, sagt der sympathische Wälder. Jetzt hat er nur eine Devise: Genießen – und fertig.
Seit Robert Meusburger 20 Jahre alt ist, lebt er ohne rechten Unterschenkel. Vor dem Motorradunfall waren Skirennen kein Thema. Er war zwar seit Kindestagen auf den Bregenzerwälder Skipisten zu Hause, doch zum Spitzensport kam Meusburger erst als Unterschenkler, wie der 34-Jährige sein Handicap selbst ohne Umschweife beschreibt. Du brauchst Menschen im Hintergrund, die dich fördern. Beim Skifahren hilft ihm eine spezielle Skiprothese aus vierfachem Karbon. Die muss einiges aushalten. Das, was Benni Raich auf der Piste mit seinem Knie macht, muss Robert Meusburger mit dem unversehrten Fuß ausgleichen. Ab und zu ist eben die Prothese im Weg.
Der Egger steckt jeden Urlaubstag, jede freie Minute ins Training – sein Arbeitgeber unterstützt ihn. Gemeinsame Wochenenden mit seiner Frau Conny sind aber rar. Deshalb möchte er sich jetzt seinen nächsten Traum erfüllen: Einen längeren, gemeinsamen Urlaub. Obwohl: Material testen sollte er auch. Denn Meusburger will bei der Ski-WM 2007 in Klosters gut vorbereitet sein.
ZUR PERSON
Robert Meusburger