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Ein Toter bei Hisbollah-Angriff

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat beim Beschuss israelischen Gebietes am Sonntag einen israelischen Zivilisten getötet und vier weitere zum Teil schwer verletzt.

Es war bereits der vierte Angriff der schiitischen Miliz seit Freitagmorgen. Nach offiziellen israelischen Angaben beschossen Milizionäre der Hisbollah zu Mittag israelisches Gebiet im westlichen Grenzabschnitt zwischen beiden Ländern mit Luftabwehr-Kanonen.

Eines von mehreren Geschossen explodierte im Zentrum der grenznahen Kleinstadt Shlomi. Die Gruppe von Israelis wurde dabei von Granatsplittern getroffen. Einer der fünf Verletzten erlag kurze Zeit später seinen schweren Verletzungen.

Israel hat die Regierungen Syriens und Libanons inzwischen vor den militärischen Konsequenzen der Angriffe gewarnt. Israels UNO-Botschafter David Gillerman bat die US-Regierung nach Rundfunkberichten, den Weltsicherheitsrat anzurufen. Der israelische Außenminister Silvan Shalom rief am Sonntag Syrien und Libanon auf, die Hisbollah von Aktionen gegen Israel zurückzuhalten. Ansonsten habe Israel keine andere Wahl, als sich zu verteidigen, erklärte Shalom.

Die jüngste Angriffserie der von Syrien und Iran unterstützten schiitischen Miliz begann am Freitagmorgen mit dem Beschuss eines israelischen Armeepostens im östlichen Grenzabschnitt zwischen Israel und Libanon. Dabei wurde ein Armeeposten im Gebiet der von Libanon beanspruchten so genannten Shebaa-Farmen getroffen und beschädigt. Israel flog daraufhin Luftangriffe gegen Hisbollah-Stellungen in Südlibanon. Die Hisbollah sprach von einem Vergeltungsakt für den Anschlag auf einen ihrer Funktionäre in Beirut am Samstag vor einer Woche.

Die Hisbollah kämpfte 18 Jahre lange gegen die israelische Besatzung in Südlibanon. Im Mai 2000 zog sich Israel aus dem Grenzgebiet zurück, behielt aber Stellungen im Gebiet der Shebaa-Höfe. Die Vereinten Nationen betrachten dieses Gebiet als syrisches Territorium, das zusammen mit den Golan-Höhen von Israel besetzt wurde. Libanon und Syrien unterstützen hingegen die Auffassung der Hisbollah, wonach die Shebaa-Höfe Teil der von Israel besetzten Zone in Südlibanon waren.

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