Seit 50 Jahren fasziniert der Kennedy-Clan und die (oft tragischen) Schicksale seiner Familienmitglieder Millionen Menschen. Kein Wunder, dass der amerikanische “History Channel” für seine erste TV-Serie daher auf die bewegte Geschichte des mächtigen Clans setzt.
Unmut über fiktive Historie
Mit der Verpflichtung von Katie Holmes für die Rolle der Jackie Kennedy hat man außerdem dafür gesorgt, dass sich nicht nur historisch Interessierte den Achtteiler ansehen werden. Schließlich wartet man ja schon seit Jahren gespannt darauf, ob die Frau von Tom Cruise in Hollywood doch noch jene Erfolge feiern kann, die man ihr bereits zu “Dawson’s Creek” Zeiten prognostiziert hatte.
“The Kennedys” könnte nun endlich das geeignete Vehikel für die 31-Jährige sein, um sich als Schauspielerin wieder in die Köpfe der Hollywood-Mächtigen zu spielen. Sprich: wenn Katie als Jackie Kennedy überzeugt, werden zukünftige Rollenangebote mit Sicherheit wieder weit interessanter sein als jene, die Katie in den letzten Jahren bekommen hat.
Doch die Freude der “The Kennedys”-Macher darüber, dass Katies Name ihr Projekt nun weltweit in die Schlagzeilen gebracht hat – war nur von kurzer Dauer. Denn nun ist es natürlich auch hochinteressant zu erfahren, dass das Drehbuch der TV-Serie es mit den tatsächlichen historischen Gegebenheiten angeblich nicht sonderlich genau nimmt.
Ted Sorensen, einer von Präsident Kennedys wichtigsten Beratern, ließ nun nämlich wissen: “Jedes einzelne Gespräch mit dem Präsidenten, ob im Oval Office oder sonst wo, bei dem ich laut Skript dabei bin, hat in Wahrheit niemals stattgefunden.” Nigel Hamilton, Autor der Biographie “John F. Kennedy – Wilde Jugend” meint gar: “Ehrlich gesagt: das ist eine Travestie. Warum will man so einen Müll auf einem Sender ausstrahlen, der sich “History Channel” nennt?”
Für Dokumentarfilmer Richard Greenwald ist “The Kennedys” eine “billige Seifenoper”, die die Kennedys als “widerliche Menschen” porträtiert und ihre angeblichen Sexualleben ausführlich nachzeichnet. Greenwald hat bereits mehr als 50.000 Unterschriften gegen diese “Schmierkampagne” gesammelt …
(seitenblicke.at/foto: dapd)