AA

Ein Rundgang auf der Parlaments-Baustelle

&copy APA
&copy APA
Nationalratspräsident Andreas Khol gab am Montag einen Zwischenbericht über den Stand der 35,5 Millionen Euro teuren Umbauten und lud zu einer Baustellenbesichtigung.

Das Parlament ist seit einigen Monaten eine einzige Baustelle. Die Rampe vor dem Hohen Haus wird komplett umgebaut und dreigeschossig unterkellert. Gleichzeitig wird nebenan das historische Palais Epstein für Parlamentszwecke adaptiert.


Eröffnung für Oktober 2005 geplant

Am Nationalfeiertag am 26. Oktober 2005 sollen die fertigen Bauten der Öffentlichkeit mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden.
Es soll ein „parlamentarischer Paukenschlag“ werden, wie Khol meinte. Bei den Feierlichkeiten wird es ein Konzert des Komponisten Karlheinz Essl geben, der eigens ein Stück für die Säulenhalle des Parlaments geschrieben hat. Das Epstein wird laut Khol mit einem Symposium eröffnet.

3000 m² Nutzfläche werden geschaffen

Mit den Bauarbeiten sei man bisher im Plan, berichtete der Nationalratspräsident. Laut Architekt Herbert Beier sollen die Erdaushubarbeiten bis Ende August beendet sein, bis Jahresende die Rohbauarbeiten. Im Zuge der Renovierung werden rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen. In die Rampe wird ein großzügiges Besucherzentrum mit neuer Sicherheitsschleuse und Shop eingebaut. Auch ein Stadtstudio des ORF und ein Archivspeicher werden geschaffen. Zwischen Parlament und Epstein kommt ein unterirdischer Gang, der aber nur als technische und logistische Anbindung dienen soll.

Alte Fresken und Gewölbe entdeckt

Im Zuge der Arbeiten habe es auch einige wertvolle archäologische und architektonische Funde gegeben, berichtete Khol. Im Palais Epstein sei man etwa auf alte Fresken gestoßen. Bei den Aushubarbeiten vor dem Parlament habe man stützende Gewölbe unter dem Ring gefunden, von denen man bisher nichts gewusst habe. Und bei der Errichtung einer Tiefgarage unter dem Schmerlingplatz, die derzeit von einem privaten Betreiber in unmittelbarer Parlamentsnähe erfolgt, sei man sogar auf Laufgräben aus der Zeit der Türkenbelagerung gestoßen.

35,5 Millionen werden investiert

Die Notwendigkeit der Investitionen ist für Khol jedenfalls unbestritten. Durch das Epstein könnten andere Parlaments-Nebenstandorte eingespart werden. Die Rampen-Sanierung sei auch wegen der undichten Brunnenanlage nötig geworden, durch die es zu einem Absinken der Rampe gekommen ist. Und schließlich habe es Sicherheitsgründe gegeben. Für Besucher gibt es künftig nicht mehr vier, sondern nur mehr den zentralen Eingang an der Rampe. Die Kosten belaufen sich beim Palais Epstein auf 14 und bei der Rampen-Sanierung auf 21,5 Millionen Euro.

Mit seinem ring-seitigen Büro ist Khol auch einer der Hauptleidtragenden des Baulärms. Das störe ihn aber nicht. Da er wisse, das etwas Großes geschaffen werde, sei der Lärm für ihn „wie Musik in den Ohren“, meinte der Präsident.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Ein Rundgang auf der Parlaments-Baustelle
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen