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Ein Roboter, der das menschliche Leiden symbolisiert

„Can't Help Myself“ ist nicht nur eine einfache Kunstinstallation – sie ist ein bewegendes Meisterwerk.
„Can't Help Myself“ ist nicht nur eine einfache Kunstinstallation – sie ist ein bewegendes Meisterwerk. ©Canva, @weired_performances/TikTok
Die kinetische Skulptur „Can't Help Myself“ von Sun Yuan und Peng Yu, ursprünglich 2016 geschaffen, erlangt durch soziale Medien eine zweite Welle der Aufmerksamkeit.

Die Maschine, die einst als Symbol für Technologie und Grenzkontrollen gedacht war, wird nun als eindringliches Spiegelbild menschlicher Existenz und des ständigen Kampfes wahrgenommen, nicht zu zerfallen.

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Ein Werk, das bewegt – buchstäblich und emotional

„Can't Help Myself“ ist nicht nur eine einfache Kunstinstallation – sie ist ein bewegendes Meisterwerk, das die Grenzen von Technologie, Kunst und Menschlichkeit auslotet. Die Skulptur besteht aus einem Roboterarm, der stetig versucht, eine rote Flüssigkeit aus seinem Kern zusammenzukehren. Die Bewegungen, die dabei an einen verzweifelten Tanz erinnern, lösten bei ihrem Publikum weltweit unterschiedliche Reaktionen aus.

Ursprünglich wurde die Skulptur im Guggenheim-Museum in New York und auf der Biennale von Venedig gezeigt und sollte Diskussionen über den Fortschritt von Technologie und Industrialisierung sowie über gewaltsame Grenzkontrollen anregen.

Von Grenzkontrollen zu einem Spiegelbild der Menschlichkeit

Während die Skulptur in ihrer ursprünglichen Ausstellung auf die gewaltsame Durchsetzung von Grenzen und die Ausbeutung von Technologie hinwies, hat das Publikum in den letzten Jahren eine neue Interpretation gefunden. Ab 2023 verbreitete sich „Can't Help Myself“ viral in den sozialen Netzwerken TikTok und Instagram. Die User begannen, die Maschine anthropomorph zu betrachten und verbanden sie emotional mit ihrem eigenen Leben. Sie sahen in dem Roboterarm eine Allegorie für den endlosen Kreislauf menschlicher Existenz, in dem man ständig arbeitet, um sich selbst zu erhalten, während der Verfall und die Erschöpfung langsam, aber unausweichlich nahen.

Viele Betrachter sehen in der roten Flüssigkeit, die der Roboterarm verzweifelt zusammenzukehren versucht, das „Blut“ des Roboters – ein Symbol für das Leben, das ihm zu entgleiten droht. Dies ist eine Fehlinterpretation, da es sich um eine technische Flüssigkeit handelt, doch die emotionale Bindung des Publikums an das Werk bleibt stark. „Kein Kunstwerk hat mich je so berührt“, lautet eine häufige Aussage, die in den Kommentaren zu sehen ist.

(VOL.AT)

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