Schön langsam lässt es Vinicio Fioranelli wieder ruhiger angehen, nachdem ihn die letzten Monate mit der Organisation der ersten österreichischen Fußballmesse teilweise bis zur Erschöpfung in Anspruch genommen hatten. So sehr, dass er gar einen medizinischen Check über sich ergehen ließ. Nun aber kann es losgehen.
Karriereanfang
Für den 56-Jährigen ist es im Fußball vor gut 23 Jahren so richtig losgegangen. Damals, so erinnert er sich, hat er seinen ersten Transfer getätigt. Serbiens Torschützenkönig vermittelte ich nach Como , weiß er den Namen des Spielers nicht mehr. Inzwischen hat er weit mehr als 600 Transfers getätigt, seine ehemalige Firma First Artist FIMO war 1999 weltweit die größte ihrer Art.
Ivan der Schreckliche
Sein wohl spektakulärster Transfer war jener von Ivan Zamorano nach St. Gallen. Eigentlich weilte Fioranelli mit dem damaligen Bologna-Präsidenten Corioni in Chile, um Mittelfeldmann Hugo Rubio zu beobachten. Da fiel ihnen der junge, kopfballstarke Stürmer auf – und schon landete er im Gepäck . Doch dann sollte er nach St. Gallen verliehen werden, weil ihn Bolognas Trainer für nicht gut genug befand. Ich erinnere mich, wie ich damals mit Ivan, der kein Einreisevisum besaß, die Grenze in die Schweiz passierte und mein Herz wie wild klopfte. Ich musste dann mit einem Freund sogar dazuzahlen, dass St. Gallen den Spieler nahm – und ich musste ihn mit dem Auto wieder außer Landes bringen. In St. Gallen begann dann der Aufstieg von Zamorano zum Weltstar mit Stationen wie Real oder Inter.
Die Liebe hat den Rastlosen ruhiger und in Schwarzach sesshaft werden lassen. Kennen gelernt hat er seine heutige Frau Annette schon als Student, als er an der Arztgehilfenschule in St. Gallen unterrichtete und sie dort in die Schule ging. Danach haben wir uns 15 Jahre nicht mehr gesehen, erst ein Jahr nach meiner Scheidung wieder zufällig getroffen. Inzwischen haben beide zwei Kinder und dank Sohn Luca ist Fioranelli nun Obmann des FC Schwarzach. Und in dieser Funktion hat er die Idee der Fußballmesse geboren und sie auch umgesetzt.
ZUR PERSON
Vinicio Fioranelli