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„Ein Moment der Ablenkung reicht“ – Wie Vorarlberg Kinder vor dem Ertrinken schützen will

Mit dem Wassersicherheitscheck lernen Kinder in Vorarlberg spielerisch, sich im Wasser selbst zu retten. Die Initiative soll Leben retten – denn Ertrinken passiert leise und oft völlig unerwartet.

Initiative gegen das stille Sterben im Wasser

Ein sonniger Junitag im Halmbad der Stiftung Jupident in Schlins. Presse, Politik und Präventionsexpert:innen haben sich versammelt, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Die Sicherheit von Kindern im Wasser zu erhöhen. Denn: Ertrinken zählt bei Kleinkindern nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen – und das oft lautlos.

„Ertrinken passiert leise. Kein Hilferuf, kein Aufschrei. Ein Moment der Ablenkung genügt“, warnen die Initiator:innen des Wassersicherheitschecks. Doch genau hier setzt das Programm an.


Wassersicherheitscheck stärkt Selbstrettungskompetenz

Entwickelt wurde das Konzept ursprünglich in Kanada, dann in der Schweiz umgesetzt und schließlich von „Sicheres Vorarlberg“ übernommen und weiterentwickelt. Seit mittlerweile sieben Jahren wird der sogenannte Wassersicherheitscheck in Vorarlberg durchgeführt – mit großem Erfolg.

Das Ziel: Kindern nicht nur das Schwimmen beizubringen, sondern ihnen beizubringen, wie sie sich in unerwarteten Situationen im Wasser selbst helfen können – etwa wenn sie unvorbereitet ins Wasser fallen.


Prävention durch Bewegung – flächendeckend und dauerhaft

Mit Hilfe der Initiative „Vorarlberg bewegt“ soll das Programm künftig noch mehr Volksschulen erreichen. Flächendeckend und dauerhaft soll jedes Kind im Land die Chance bekommen, lebenswichtige Fähigkeiten im Wasser zu erlernen.

Ein Vertreter des Sportreferats betont: „Es wäre schön, wenn einige dieser Kinder durch das Programm auch den Weg in einen Schwimmverein finden und dort regelmäßig Erfahrungen sammeln können.“


Eltern oft zu optimistisch – Appell zur Aufmerksamkeit

Ein zentrales Problem: Die Selbsteinschätzung vieler Eltern. Laut den Daten von „Sicheres Vorarlberg“ glauben rund 80 % der befragten Eltern, dass ihre Kinder gut und sicher schwimmen können. In der Realität erfüllen jedoch nur 45 % der Kinder diese Erwartungen.

„Unser Appell an die Eltern: Lassen Sie Ihre Kinder, besonders im Volksschulalter, niemals unbeaufsichtigt im Wasser!“, so die eindringliche Warnung der Veranstalter:innen.


Zahlen und Fakten zum Wassersicherheitscheck:

  • Herkunft: Ursprünglich aus Kanada, über die Schweiz nach Vorarlberg gebracht
  • Durchführung: Seit sieben Jahren im Einsatz in Vorarlberg
  • Zielgruppe: Volksschulkinder
  • Ziel: Selbstrettungskompetenz fördern, nicht nur Schwimmfähigkeit
  • Einschätzung Eltern vs. Realität:
    • 80 % der Eltern glauben, ihre Kinder schwimmen sicher
    • Nur 45 % der Kinder bestehen den Test tatsächlich
  • Partner: „Sicheres Vorarlberg“, „Vorarlberg bewegt“, Stiftung Jupident

Quelle: LÄNDLE TV

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