Die Koblacher Musiker Alexander Bickel und Johannes Tschohl verfolgten die hitzigen Diskussionen rund um den Radwegbau seit Langem. Als sie bei einem Spaziergang im Koblacher Ried auf die Baustelle und auf die Naturschützer gestoßen sind, inspirierte sie das zu einem Song. Innerhalb einer Nacht haben wir den Text geschrieben und die Musik komponiert, schildert Johannes Tschohl. Uns hat es riesig Spaß gemacht, wobei der Inhalt des Lieds durchaus ernst gemeint ist. Wir wollen die Aktivisten im Ried unterstützen, da sie unserer Meinung nach für eine gute Sache kämpfen, so Sänger und Gitarrist Alexander Bickel. Als Naturschützer sehen sich die beiden Musiker nicht, wir sind lediglich der Meinung, dass man ein so schönes Fleckchen Erde wie das Koblacher Ried und den vom Aussterben bedrohten Wachtelkönig schützen sollte, erklärt Alexander Bickel.
Den Song haben die beiden auch dem Koblacher Bürgermeister Fritz Maierhofer, Johannes Rauch von den Grünen und der Naturschutzanwältin Katharina Lins zukommen lassen. Bürgermeister Maierhofer antwortete wie folgt: Kompliment für diesen Versuch einer musikalischen Aufarbeitung – habe vor Jahren selbst Musik gemacht!
Die inhaltliche Auseinandersetzung ist aber eine andere Ebene – diese erfordert eine fundierte und differenziertere Analyse des Sachverhaltes. Meinungen differieren – das ist gut und notwendig in unserer Demokratie – Entscheidungen sind oft kontroversiell – Mehrheitsentscheidungen haben auch ihre Grundlage und Qualität und sind in unserem Rechtsstaat von allen Beteiligten zu respektieren. Das Verfahren war umfassend, transparent und rechtskonform! In den letzten 14 Tagen habe ich Hunderte von Rückmeldungen aus Koblach und der Region amKumma bekommen: Alle freuen sich auf den Lückenschluss im Geh- und Radwegnetz der Gemeinde Koblach, denn Geh- und Radwege bereichern nicht nur unseren Lebensraum, sondern erhöhen auch unser aller Wohn- und Lebensqualität.
Die Vorgeschichte des Koblacher Radweg-Streits
Die Gemeinde Koblach baut derzeit einen Fuß- und Radweg durch das Koblacher Ried. Dieser Weg bringe Vorteile für Radfahrer, Spaziergänger und die Riedlandschaft, betont Bürgermeister Fritz Maierhofer und stützt sich dabei auch auf positive Baugutachten. Eine Bürgerinitiative rund um Hans Knünz protestiert seit Wochen vehement gegen diesen Radwegbau. Der Weg wäre ein überflüssiger Eingriff in die Natur und beschneide den Lebensraum von Tieren wie zum Beispiel des seltenen Wachtelkönigs, argumentieren die Naturschützer. Mit rund 700 gesammelten Unterschriften gegen den Radweg und Demonstrationen direkt an der Baustelle wollten die Aktivisten einen Baustopp erzwingen, bisher ohne Erfolg.