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Ein Leuchtturm inmitten der Alpen

Innovativ zur Energiewende – der Biosphärenpark Großes Walsertal

Weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern – das ist das Ziel der „Energieautonomie 2050“, das vor über zehn Jahren im Landtag definiert wurde. Bis 2050 soll also der komplette Energieverbrauch in Vorarlberg aus erneuerbaren Energiequellen abgedeckt werden. Eine Region in Vorarlberg gilt bereits jetzt als Modellregion – das Große Walsertal. Seit 2014 wird in dem Hochgebirgstal Stromautonomie gelebt. Der Startschuss für den Erfolg liegt aber laut dem Energiebeauftragten im Großen Walsertal, Andreas Bertel, bereits länger zurück – denn das 3400-Einwohner-Tal ist seit 2001 als österreichweit einzige Region Mitglied im e5-Landesprogramm und zählt seit 2009 zu einer der 120 Klima- und Modellregionen in Österreich. Diese Förderprogramme des Landes und Bundes helfen den Gemeinden dabei, Klimaschutzthemen weiter zu verstärken.

Erneuerbare Energien punkten

Neben den Förderungen vom Land und Bund sind vor allem auch die Einwohner(innen) und Pioniere/Pionierinnen maßgeblich für den Erfolg im Großen Walsertal verantwortlich. Andreas Bertel hebt hier das regionale e5-Energieteam hervor, das mit dem Energiepionier Albert Rinderer und auch zahlreichen Landwirten und Energieexpert(inn)en gute Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen hat. So sind beispielsweise alle Schulen im Großen Walsertal mit dem „Umweltzeichen Schule“ ausgezeichnet – und auch bei öffentlichen Gebäuden und Anlagen wird auf ökologische Baumaterialien und eine effiziente Gebäudehülle gesetzt. Überall wo möglich wird im Biosphärenpark Großes Walsertal erneuerbare Energie erzeugt und genutzt. Da die Erzeugung erneuerbarer Energie vor Ort aber nicht immer zeitgleich zum Bedarf möglich ist, setzt die Energieregion auf Gemeindeebene beim Strombezug auf Vorarlberger Ökostrom. In Zahlen ausgedrückt sieht das im Großen Walsertal am Beispieljahr 2021 folgendermaßen aus: 236 PV-Anlagen und zehn Wasserkraftanlagen speisen ihre Energie in den Vorarlberger Ökostrom ein. Der gesamte Stromverbrauch im Biosphärenpark Großes Walsertal lag bei 17,82 Millionen kWh. Diesem Stromverbrauch steht eine Erzeugungsmenge von 18,52 Millionen kWh aus Ökostromanlagen entgegen. Wird jedoch der gesamte Energiebedarf z. B. für die Wärmeversorgung und Mobilität betrachtet, ist das Große Walsertal nach wie vor noch abhängig von fossilen Energieträgern aus Fernost. Andreas Bertel gibt einen Ausblick und macht klar, dass das Ziel „Ölkesselfreies Walsertal“ noch nicht erreicht ist und die größten Herausforderungen im Bereich der Mobilität liegen, wo es zukünftig weitere Maßnahmen, aber auch eine Bereitschaft zum Umstieg der Bevölkerung brauchen wird, um bis 2030 energieautonom zu werden.

Investition in die Wasserkraft

Die Energieautonomie Vorarlberg ist eine Chance für Gesellschaft und Wirtschaft – und auch die illwerke vkw arbeiten täglich in Richtung zukunftssichere Energieversorgung. In Sachen erneuerbare Energien im Großen Walsertal tut sich so einiges, wie der Vorstand der illwerke vkw, Helmut Mennel, erläutert: „Da in den Nullerjahren mehrere kleine Wasserkraftwerke entstanden sind, stieß das 30-kV-Bestandsnetz an seine Grenzen. Um die Projekte nicht wirtschaftlich zu verunmöglichen, wurden im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes mit einer ‚intelligenten Netzregelung – Stichwort: Smart Grid‘ neue Lösungswege erschlossen. Seit 2012 konnten damit vier weitere Kleinkraftwerke ohne Netzausbauten angeschlossen werden.“ Damit das Große Walsertal nennenswert Strom in den Rest des Landes „exportieren“ kann, spielt laut illwerke vkw die Wasserkraft eine entscheidende Rolle. Neben der Optimierung bereits bestehender Anlagen soll vor allem auch in Sicherheit und Effizienz der beiden Lutzkraftwerke investiert werden. Das Große Walsertal als Modellregion der Energieautonomie 2050 – so kommen wir der Energiewende in Vorarlberg einen großen Schritt näher.

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