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Ein Leben zwischen Wasser, Bergen und glücklichen Gesichtern

Berndt Zündel ist ein Mann des Wassers: Schon seit seinem 13. Lebensjahr ist er bei der Wasserrettung aktiv, ist Obmannstellvertreter der Wasserrettung Dornbirn und seit zwei Jahren Bademeister am Schwarzenberger Bädle.
Berndt Zündel ist ein Mann des Wassers: Schon seit seinem 13. Lebensjahr ist er bei der Wasserrettung aktiv, ist Obmannstellvertreter der Wasserrettung Dornbirn und seit zwei Jahren Bademeister am Schwarzenberger Bädle. ©cth
Mensch aus der Heimat: Bademeister Berndt Zündel. Berndt Zündel arbeitet seit zwei Jahren als Bademeister im Schwarzenberger Schwimmbad.
Berndt Zündel

Schwarzenberg/Dornbirn. Berndt Zündel hat den wohl schönsten Arbeitsplatz der Welt. Er ist Bademeister im Schwarzenberger Bädle. Und er muss zugeben, nicht nur das Arbeitsumfeld ist atemberaubend, „auch die Arbeit macht große Freude“, wie der 47-jährige Dornbirner versichert.

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Alltagsheld im Bädle

Es ist kurz nach zehn an einem herrlichen Donnerstag im August. „Hallo Berndt“, rufen zwei kleine Mädchen beim Eintrudeln gut gelaunt dem Bademeister zu, der am Eingang auch als Schwimmbad-Kassier fungiert. Sie haben sofort ein Anliegen „an ihren Berndt“: Es geht um eine verlorene Taucherbrille. Der freundliche Helfer zögert nicht und präsentiert eine große Kiste mit liegengebliebenen Badeutensilien. Schnell werden die beiden jungen Damen fündig und ziehen mit strahlenden Gesichtern davon, um sich sogleich ins Tauchvergnügen zu stürzen.

Vom Notfallsanitäter zum Bademeister

„Das sind die besonders schönen Seiten an meinem neuen Job. Man ist eigentlich den ganzen Tag von Fröhlichkeit umgeben“, wie Zündel erzählt. Als Bademeister ist er heuer in der zweiten Saison am Schwarzenberg. Davor hat er 23 Jahre als Notfallsanitäter beim Roten Kreuz gearbeitet – das volle Kontrastprogramm. „Die oft schwierigen Einsätze und Corona haben mich dazu bewegt, mich beruflich zu verändern“, erklärt er die Beweggründe. Als sich dann die Möglichkeit bot, als Schulwart an der Volksschule Schwarzenberg und gleichzeitig als Bademeister im Bädle zu arbeiten, hat er nicht lange gezögert.

Und ganz nebenbei war und ist er der perfekte Kandidat für beide Jobs. Er liebt den Umgang mit den Menschen, kann gut mit Kindern und ist seit er dreizehn Jahre alt ist bei der Wasserrettung und zudem Obmann-Stellvertreter der Wasserrettung Dornbirn. Wasser ist sein Element. Auch in seiner Freizeit dreht sich alles um das nasse Element, sei es beim Canyoning oder Wildwasserrafting.

Kleine Wehwehchen und große Verantwortung

„Schlimme Notfälle gab es bis dato zum Glück keine, außer aufgeschürfte Knie und Wespen- und Bienenstiche, die heuer ziemlich oft vorkommen“, berichtet er. Dieses Jahr musste lediglich einmal der Notarzt anrücken, ein Badegast erlitt einen allergischen Schock aufgrund eines Insektenstiches.

Für Zündel ist der Wechsel vom Notfallsanitäter zum Bademeister mehr als nur ein Jobwechsel. Es ist ein Übergang von Stress und Hektik zu einer Umgebung, die ihm Ruhe und Freude bringt: „Hier im Bädle sind die Menschen eigentlich immer gut gelaunt. Sie genießen ihre Freizeit, und ich kann dabei helfen, dass sie eine schöne Zeit haben.“ Besonders schätzt er den persönlichen Umgang in dem kleinen Freibad: „Man kennt viele Gäste beim Namen, vor allem die Frühschwimmer, die immer zur gleichen Zeit kommen.“

Zündels Alltag beginnt früh und endet spät. Um 7 Uhr ist er bereits am Start. Das große Becken wird noch einmal nachgesaugt, der Beachvolleyballplatz kontrolliert und die Blumen, die von lokalen Frauen liebevoll gepflegt werden, gegossen. Das Kinderbecken wird jeden Tag geleert und neu gefüllt, die Schwimmbadtechnik geprüft und die Wasserwerte dreimal täglich geprüft. Dazwischen gilt es, Wehwehchen der Badegäste zu versorgen. Abends, wenn die letzten Gäste das Bad verlassen haben, wird alles in umgekehrter Reihenfolge wieder in Ordnung gebracht.

Vielseitiger Job

Er schätzt die Vielseitigkeit seiner Tätigkeit, die Handwerk und das Arbeiten in der Natur perfekt vereint. Zündel ist nicht allein im Bädle: An seiner Seite sind die Kiosk-Damen Judith Grießler und Laura Metzler, mit denen er ein eingespieltes Team bildet. „Wir verstehen uns super, und das macht die Arbeit noch schöner,“ erzählt er. Und dann ist da noch Scott, der beliebte Bademeisterhund, der immer an seiner Seite ist und den Gästen mittlerweile ans Herz gewachsen ist. Wenn Berndt Zündel um 20.30 Uhr das Tor des Schwarzenberger Bädles schließt, ist der Tag für ihn beendet. Ein langer, erfüllter Tag zwischen Wasser, Bergen und glücklichen Gesichtern. (cth)

Zur Person: 
Berndt Zündel
Beruf: Bademeister und Schulwart
Wohnort: Dornbirn
Alter: 47 Jahre
Familienstand: geschieden, drei Kinder
Hobbys: Alles was mit Wasser zu tun hat

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