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Ein "Künstler" im Verwöhnen

Roland Morscher hält beim Alten Kino seit 20 Jahren Bühnenstars bei Laune. Verwöhnen und bei Laune halten. Darin scheint der gelernte Intensivpfleger ein Profi zu sein.

Durchschnittlich 130 Abende im Jahr versucht er seit zwei Jahrzehnten Künstlern aus der Musik- und Theaterwelt die Wünsche von den Augen abzulesen. Und sie so gut gelaunt auf die Bühne zu bitten.

Kaviar und Champagner

Die Rede ist von Roland Morscher, Urgestein des Vereins Altes Kino, der heuer sein 20 jähriges Bestandsjubiläum feiert. „Mir ist keine Arbeit zuviel“, lacht der 41-jährige und ist sich bewusst, dass er im Team des Alten Kinos „als Mädchen für alles gilt“. Dass sein Part hinter der Bühne zu den wichtigsten zählt, ist ihm bewusst: „Wenn sich Künstler bei mir wohl fühlen, spürt dies das Publikum vor der Bühne.“ Deshalb ist Morscher kein Weg zu weit, wenn Stars nach Köstlichkeiten wie Kaviar und Champagner oder auch nur Eiern frei herumlaufender Hühner gelüstet.

Ratlos bei Marla Glen

Stars mit üblen Allüren sind ihm im Zuge der Jahre wenige untergekommen. Nur einmal, erinnert er sich mit Kopfschütteln, hätten in der Garderobe die Türen geknallt. „Das war vor und nach dem Auftritt von Marla Glen. Dieser Dame konnte ich kaum etwas richtig machen, da war ich ratlos.“ Superstar Bryan Adams hingegen sei “überhaupt nicht anspruchsvoll gewesen“ und hätte „als Mensch überzeugt, weil er sich bei uns allen bedankt hat“.

30 Leute als harter Kern

Morscher („Als wir begonnen haben, mussten wir die Sandwich noch selbst zuschneiden und mit Schinken belegen.“) zählt seit der Gründung des Alten Kinos zum harten Kern des Teams. So wie viele seiner Kollegen im Team widmet auch er bis zu zehn Wochenstunden dem Verein. „Wenn ich für jede Stunde, die ich für das Alte Kino tätig war, eine Blume bekommen würde, hätten meine Frau und ich keinen Platz mehr in der Wohnung.“ Ans Aufhören hat Morscher, der in wenigen Monaten Vater wird, noch nie gedacht. „Die Lust am Alten Kino ist immer noch gleich stark ausgesprägt wie eh und je – auch wenn die Lautstärke mancher Bands einem ein wenig zu schaffen macht und man dadurch spürt, dass man nicht mehr 20 Jahre jung ist.“

ZUR PERSON

Roland Morscher

  • Beruf: Intensivpfleger am Stadtspital Dornbirn
  • Geboren: 17. Juli 1964
  • Familie: verheiratet
  • Ausbildung: Pflichtschulen, Lehre zum Einzelhandelskaufmann und Ausbildung an der Krankenpflegeschule Innsbruck.
  • Lieblingsspeise: Italienische Spezialitäten meiner Frau
  • Lebensmotto: „Es gibt keine Probleme, nur größere Herausforderungen.“
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