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Ein Job, der nur Reagieren kennt

Es sind aufregende Tage für den Leiter der Kriminalabteilung Vorarlberg, Hardy Tschofen. Aufregung ist in seinem Job leider oft mit Tragödie verbunden.

Wie im aktuellen Fall der 16-jährigen Elena, die brutal ermordet wurde. Und deren Mörder Tschofen und sein Team verbissen suchen. Eine Aufgabe, die Feierabende nicht wirklich kennt. „Du gehst bei so einer Tat nicht einfach am Abend nach Hause, legst dich ins Bett und schläfst. Das geht nicht.“

Reagieren

Wie immer, wenn sich eine derartige Tragödie abspielt, mischen sich beim 47-jährigen Bregenzer Emotionen mit kühlem Verstand. „Ich habe selber eine Tochter. Man kann es sich in etwa vorstellen, was so ein Verlust für Eltern bedeutet.“ Andererseits kennen akribische Ermittlungen keine Gefühle. Höchstens Intuition. Keine Freude mehr hat Hardy Tschofen mit Jahresanfängen. „Letztes Jahr hatten wir die Tragödie mit den Kollegen, die vom Zug getötet wurden. Jetzt dieser Mord. Jahre könnten besser beginnen.“ Doch einem Kriminalbeamten ist ein Privileg ganz sicher nicht gegeben – sich Arbeitszeiten und Arbeitsrhythmen auszusuchen. „Du bist in diesem Job stets derjenige, der reagiert. Das liegt in der Natur der Sache.“

Viel Erfahrung

Hardy Tschofen ist ein Vollblutkriminaler. Sportlich durchtrainiert und ausgestattet mit jahrzehntelanger Erfahrung. Als Teenager im Alter von 18 begann er seine Karriere bei der Gendarmerie. Mit 22 kam er zur Kriminalabteilung, die er seit 1994 mit einer kurzen Unterbrechung führt. Als strenger Polizist mit autoritärem Führungsstil sieht er sich nicht. „Ich bin im Job sicher kompromissbereiter wie privat. Erfolg gibt es im Beruf nur durch Vertrauen.“

Hobby Enduro

Erfolg hatte Hardy Tschofen auch als Musiker. Mit seiner Band „Back from the beach“ gelangen ihm bemerkenswerte Auftritte, er machte als Sänger eine ausgezeichnete Figur. Dass er sich von der Bühne zurückzog, fanden viele bedauernswert. „Aber ich habe jetzt ein anderes Hobby. Ich fahre Enduro.“ Das „etwas andere Motocross“ macht er am liebsten in italienischen und spanischen Bergen. „Wenn du auf knapp 3000 Meter Höhe auf einem Berg stehst, ist 
das ein tolles Gefühl. Das macht dir den Kopf so richtig frei.“ Ein Zustand, den er vor allem derzeit gut gebrauchen kann.

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